Neues Konzept für Erdinger Stadtturm

Erding · „Satellit des Museums“

Der Erdinger Stadtturm ist das älteste Gebäude und Wahrzeichen der Herzogstadt – die CSU hat nun ein umfangreiches Konzept für eine künftige Nutzung vorgestellt. 	Foto: bb

Der Erdinger Stadtturm ist das älteste Gebäude und Wahrzeichen der Herzogstadt – die CSU hat nun ein umfangreiches Konzept für eine künftige Nutzung vorgestellt. Foto: bb

Erding · Fraktionsvorsitzender Jakob Mittermeier und Stadtrat Christian Numberger haben für ihre CSU-Stadtratsfraktion ein neues Konzept für den Stadtturm erarbeitet.

Er soll über seine sieben Stockwerke hinweg inklusive Glockenstube und Turmwächterwohnung in ein Museum umgewandelt werden, am besten mit Ausstellungsstücken ein „Satellit des Museums Erding“ werden – und das möglichst rasch!

Der Stadtturm von Erding Stadt hinter dem mächtigen Sparkassengebäude wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut. Er ist nicht nur das älteste Gebäude und damit Wahrzeichen der Herzogstadt, vielmehr gibt er dem Stadtzentrum zusammen mit dem Turm des Frauenkircherls und dem Schönen Turm seine charakteristischen Züge. Dabei kann man deutlich seine Doppelfunktion nachvollziehen, historisch der städtische Wachtturm, aktuell der Glockenturm der Pfarrkirche St. Johann. Seit 1998 nutzen jährlich etwa 1.500 Personen das Angebot unter sachkundiger Führung von Doris Bauer den Turm zu besteigen, um aus den Fenstern der ehemaligen Turmwächterwohnung einen wunderschönen Blick über die Stadt und das Umland zu genießen. „Doch die im Turm befindliche Ausstellung (unter anderem historische Bilder der Stadt, Informationen zur Glockengießerei) ist in die Jahre gekommen und sollte sowohl in der Darbietung als auch inhaltlich grundlegend überarbeitet werden“, so die beiden Stadträte für ihre Fraktion.

Modernes Ausstellungskonzept

Numberger, der das Konzept maßgeblich verfasst hat, schlägt Stadtrat und Bürgermeister Gotz vor, seine Ideen inhaltlich und finanziell mitzutragen und bereits 2013 zu realisieren. „Im Erdgeschoss und Eingangsbereich können die Baugeschichte von Stadtturm, Altem Rathaus und Schrannenhalle die Sage der Erdinger Turmschieber ebenso aufgezeigt werden wie die Stadtgeschichte und die Entstehung des Stadtwappens“, führt Numberger aus. Auf der ersten Ebene stellt er sich historische Bilder vor, die den Stadtturm zeigen, so etwa Hans Donauers Darstellung von Erding im Antiquarium der Münchner Residenz (1590), den Stich von Merian (1640), die Vogelperspektive von Aurstorffer (1668), den Wening-Stich (1664), die Darstellung am Hochaltarantependium Hl. Blut (1700), historische Ansichten aus dem Jahr 1860, Erding aus dem Ballon (1926), das Gemälde „Die Lange Zeile im Festschmuck“ von Hiasl Maier (1945). „Auf der zweiten Ebene sollte das historische Uhrwerk aus dem Jahr 1890 wieder restauriert werden inklusive der Darstellung der Zifferblätter des Stadtturms sowie eines Exkurses zum Schönen Turm mit der Uhr des Fürstbischofs Albrecht Sigismund von Freising. Eine Ebene höher stelle ich mir Wechsel-Ausstellungen zum Thema Stadtturm vor, etwa Fotoausstellungen, wie Kinder den Turm erleben oder Erding aus der Luft“, erläutert Numberger. Nach oben folgen sollen die Beschreibung der diversen Glocken mit dem Hinweis auf die Ausstellung im Museum über die Erdinger Glockengießer, Luftbilder von Erding, Kameras auf die heutigen Bewohner der Türmerwohnung, die Wanderfalken, hängen, damit diese im Internet oder auf Bildschirmen beobachtet werden können. „In der Türmer-Wohnung gibt es dann Panoramakarten der näheren Umgebung sowie mit dem imposanten Fernblick in die Alpen bis hin zur Geschichte und den Aufgaben der Erdinger Türmer.

„Unser modernes Ausstellungskonzept dient insbesondere der Heranführung von Kindern und Jugendlichen an die Geschichte der Stadt Erding und der Baugeschichte des Stadtturms. Durch eine neu konzipierte Ausstellung sollte das kulturelle Erbe der Stadt und die Geschichte ihres ältesten Gebäudes auf eine neue, ansprechende Weise erschlossen werden. Die Geschichte und Kultur sind aber nicht einfach da, sie müssen gepflegt werden“, fassen die beiden CSU-Räte ihren Antrag zusammen. bb

Artikel vom 16.08.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...