Rote Zahlen beim Freizeitspaß

Haar · Teurer Spaß

Haar · Fast als 1,7 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde die Freizeitvergnügen ihrer Bürger alljährlich kosten – wohlgemerkt an Unterhaltsaufwendungen, von den Investitionen ganz zu schweigen.

Die Bilanzen der so genannten Betriebe gewerblicher Art (BgA) für Sportanlagen, Gaststätte im Sport- und Freizeitpark, Freibad wie auch Photovoltaikanlagen weisen dicke rote Zahlen aus, einzig das Kino im Jagdfeldzentrum erwirtschaftete, wie berichtet, 2010 einen Gewinn von rund 41.000 Euro. »Das Freibad schwimmt im Geld«, kommentierte ironisch ein Lokalpolitiker in einer persönlichen Nachbetrachtung den angefallenen Verlust von 736.000 Euro – trotz fast 175.000 Euro Umsatzerlösen, überwiegend Eintrittgeldern – bei einer Bilanzsumme von 11,9 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 723.000 Euro, 2008 etwa 628.000 Euro »Miese« gewesen. Allein fürs Personal verzeichnet der aktuelle Jahresabschluss 175.000 Euro, für Zinsen mussten 253.000 Euro berappt werden. »Ein kostendeckender Betrieb ist da nicht möglich«, erläuterte Bürgermeister Helmut Dworzak die Zahlen, »das Minus ist eine stolze Summe, die sich auch heuer nicht wesentlich ändern wird.«

Fette rote Zahlen, nämlich 711.000 Euro kamen auch bei den Sportanlagen zusammen. Erfreut wurde im Plenum registriert: Die Verbindlichkeiten sinken im Vergleich zu den Vorjahren konstant. Die Einnahmen beliefen sich auf rund 465.000 Euro, Material- und Personalaufwendungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen summierten sich auf der anderen Seite auf mehr als eine Million Euro. Die Bilanzsumme weist den stolzen Betrag von 8,75 Millionen Euro aus.

»Wir hoffen, dass sich das in absehbarer Zeit ändert«, erklärte Dworzak zum Verlust von knapp 84.000 Euro bei der Gaststätte im Sport- und Freizeitpark, wobei die Kommune zum Ausgleich der Zahlen verpflichtet ist. Offensichtlich denkt das Gemeindeoberhaupt dabei an den Posten Abschreibungen. Durst und Hunger der Gäste jedenfalls tragen zur Reduzierung der Beträge kaum bei: Nur mehr 17.000 Euro Erlöse sind nach 23.000 und 33.000 Euro zu verzeichnen. 39.000 Euro Einnahmen, 26.000 Euro Verlust, 1,13 Millionen Euro Bilanzsumme und somit annährend deckungsgleich mit dem Wert der Anlagen – das sind die nackte Fakten für den Betrieb gewerblicher Art Photovoltaikanlagen. Dworzak zu den roten Zahlen: »Das wird sich erst ändern, wenn alle Anlagen in Betrieb sind.« ikb

Artikel vom 13.08.2012
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