»Boarisch gredt, gsunga und gspuit« am 30. August

Feldmoching · Den Dialekt pflegen

Gerhard Holz moderiert die Veranstaltung »Boarisch gredt, gsunga und gspuit«. 	Foto: Privat

Gerhard Holz moderiert die Veranstaltung »Boarisch gredt, gsunga und gspuit«. Foto: Privat

Feldmoching · »Boarisch gredt, gsunga und gspuit« – mehr als 120 solche Veranstaltungen hat Gerhard Holz moderiert. Die nächste findet am Donnerstag, 30. August, um 19.30 Uhr im »Feldmochinger Hof«, Feldmochinger Straße 389, statt.

Das Motto dieses beliebten Musik-Stammtisches ist zugleich das künstlerisches Credo des Feldmochingers: die Förderung und Pflege der Mundarten und der süddeutschen Hochsprache. Das gelinge am besten, wenn er mit Kindern und Erwachsenen Lieder und Gstanzl singe, sagt der gebürtige Niederbayer, der seit 45 Jahren in Feldmoching lebt. Seit 40 Jahren steht er nun als Sänger auf der Bühne. Dieses Jubiläum begeht er im Herbst mit einem Gottesdienst am 28. Oktober um 9 Uhr in der Feldmochinger Pfarrkirche St. Peter und Paul. Für die musikalische Umrahmung sorgt Gerhard Holz selbst, er tritt in bewährter Weise mit seiner Duo-Partnerin Helga Betz als der »Feldmochinger Zwoa­gsang« in der Kirche auf, dazu spielt Hans Eibl Zither.

Angefangen hat alles im Jahr 1972. Damals hatten drei Sänger des Männergesangsvereins München-Feldmoching die Idee, bei der Weihnachtsfeier der Sängertruppe mit einem dreistimmigen Adventslied aufzutreten. Das war die Geburtsstunde des Feldmochinger Dreigsangs. Max Steindl und Gerhard Holz aus Feldmoching traten anfangs mit Horst Klausner aus Moosach auf, seit 1995 mit dem Hallertauer Sepp Pfleger. Sie gaben gepflegte Volksmusiklieder zum Besten, hatten ein vielseitiges Repertoire, traten bei Maiandachten und Passionssingen ebenso auf wie bei Hochzeiten. Das Trio war im Fernsehen und im Rundfunk. Das 30-jährige Bestehen wurde mit einem Jubiläums-Hoagartn in der Gaststätte »Feldmochinger Hof« gefeiert. Als Max Steindl 2007 starb, löste sich der Dreigsang ein Jahr später auf.

Für Gerhard Holz ist und bleibt der »Feldmochinger Hof« fast schon seine zweite Heimat. Dort präsentiert der Sänger und Dialektpfleger vier Mal im Jahr seine Reihe »Boarisch gredt, gsunga und gespuit«, das nächste Mal am 30. August. Dabei tritt er mit Helga Betz aus Feldmoching als der »Feldmochinger Zwoagsang« auf. Die beiden singen Wirtshauslieder, Gstanzl und traditionelle Volkslieder. Das Gesangsduo ist bei Autorenlesungen oft als musikalische Umrahmung dabei. Der Feldmochinger Zwoagsang wurde 2009 zu seinem 20-jährigen Bestehen im Alten Rathaussaal von der Stadt München für die Arbeit zur Pflege der Volksmusik geehrt. Gerhard Holz ist auch Mitglied beim Förderverein »Bairische Sprache und Dialekte e. V.« Der 65-Jährige verteufelt im Übrigen das Hochdeutsch nicht, er möchte nur, dass die Leute beides benützen, den Dialekt und die Hochsprache.

Denn es gehe ihm nicht etwa um »Heimattümelei«, betont der Feldmochinger und stellt klar: Zur Pflege des bayerischen Dialektes »ist es das Wichtigste, dass man nicht verbissen ist«. So war Gerhard Holz viele Jahre im Vertrieb tätig und hat da natürlich Hochdeutsch gesprochen. Wenn er jemanden begrüßt, sagt Gerhard Holz selbstverständlich »Grüß Gott« – immer. Wally Schmidt

Artikel vom 12.08.2012
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