Haar · Ein wildes Paradies geschaffen

Gemeinsam wurde das Wildpflanzen-Biotop geschaffen und die Freude über die erste »Luxus-Suite« im neuen Insektenhotel war groß. Foto: Privat

Haar · Ein »wildes« Paradies für Fauna und Flora! Vernetzt und tatkräftig unterstützt durch die Regionalgruppe »Netzwerk Blühende Landschaft und Naturgarten«, durch Umweltreferat und Bauhof der Gemeinde Haar, gelang das Werk:

Der Kleingartenverein Haar hat seit Kurzem ein naturnahes Biotop mit Magerwiesen, Trockenmauer, Benjeshecke, heimischen Sträuchern und Obstbäumen, Steinhaufen für Amphibien, vielen heimischen Wildblumen und einem imposanten Insektenhotel.

Gekrönt wurde dieses Werk der Kleingärtner jetzt durch ein weiteres großes Werk kleiner Haarer: Kinder der Naturindianer haben in ihrem Naturhort die erste »Suite« für das Insektenhotel gebaut und sie den Gärtnern in Ottendichl überreicht. Bei der Pflegeaktion im Haarer Naturschaugarten im Wertstoffhof hatten die Kinder im Frühjahr mitgeholfen und auch die eindrucksvollen Nisthilfen kennengelernt. Natürlich war den kleinen Indianern schnell klar, wie wichtig es ist, dass die Menschen für Wildbienen, Käfer und deren nützlichen Artgenossen Unterschlupf und Nisthilfen schaffen. Wochenlang hobelten und bohrten, malten und werkelten sie, bis ein meterlanges Stück eines Buchenstamms in eine solche Behausung verwandelt war.

Gemeinsam mit ihren Betreuern brachten die Kinder die Insekten-Wohnung im Bollerwagen letzte Woche vom Wieselweg zur Kleingartenanlage. Dort bereiteten Michael Wehmeier, 1. Vorstand des Kleingartenvereins Haar, Barbara Stark von der Regionalgruppe Netzwerk Blühende Landschaft und Naturgarten e.V., Michael von Ferrari, Umweltreferent der Gemeinde Haar und gleich fünf Pressevertreter der kleinen Schar einen großen Bahnhof. Denn die selbstgebastelte Nisthilfe ist mehr als das: Sie ist ein Symbol für die gelungene Vernetzung all der Haarer Bürger, Groß und Klein, Jung und Alt, die sich für Arten- und Naturschutz auf die Beine machen und Hand in Hand arbeiten. Auch die Ideen für das Wildpflanzen-Biotop in der Kleingartenanlage wurden gemeinsam von allen Beteiligten geschmiedet und geplant. »Alleine hätten wir das nie geschafft!«, sagte Michael Wehmeier. Alleine – das hätte auch bedeutet: Ohne die Gemeinde und ohne die »Nachbarschaftshilfe« des Bauhofs.

Aber im März rückte dessen Leiter Hans Steininger seine Leute, samt Schaufellader an. Sie schafften acht Lkw-Ladungen Aushub weg, größtenteils »Münchner Schutt«, der seit dem U-Bahnbau 1972 dort lagerte, und füllten 18 Kubikmeter Kies wieder auf. Steriler Kompost, die mittlerweile bewährte »Haarer Mischung«, wurde eingebracht und zuletzt konnte die Blumenwiese gesät werden. Drumherum hatten die Gartler zuvor die Trockenmauer angelegt und Hunderte von Stauden- und Blumenpflanzen gesetzt. Erneut halfen Gemeinde und Bauhof: Wildpflanzen und Stauden, die vor der Friedhofshalle herausgenommen werden mussten, fanden bei »Kleingärtners« einen neuen Standort, spezielle Arten für die Trockenmauer wurden neu angeschafft.

Barbara Stark vom Netzwerk Blühende Landschaft freut sich: »Diese Aktion ist ein schönes Beispiel dafür, dass unsere Netzwerkarbeit prächtige Früchte trägt. Und sie ist ganz im Sinne unseres Mottos: Gemeinde Haar blüht auf – da mache ich mit!« Und die Kleingartler? Die freuen sich über die wertvolle Bereicherung ihrer Anlage, und servierten den emsigen Naturindianern zum Dank Eis am Stiel und kühle Limo.

Die Gruppe trifft sich einmal im Monat und kann helfende Hände immer gut gebrauchen. Denn viele gute Ideen müssen umgesetzt werden für ein blühendes Haar. Die nächsten Treffen sind am 12. September und am 17. Oktober 2012, jeweils 20.00 Uhr im Gasthof zur Post. Bei Interesse einfach mit Barbara Stark unter Telefon 21 75 75 38 Kontakt aufnehmen. Weitere Infos unter www.bluehende-landschaft.de/haar.

Artikel vom 05.08.2012
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