Gemeinde Grünwald fördert Tagesmütterprojekt

Grünwald · Mehr Wahlmöglickeiten

Die Gemeinde Grünwald fördert das Tagesmütterprojekt der Nachbarschaftshilfe. Foto: VA

Grünwald · Für Eltern mit kleinen Kindern ist es oft eine schwierige Entscheidung wieder arbeiten zu gehen. Umso problematischer wird es, wenn man nicht sicher ist, ob die Unterbringung bei einer Tagesmutter oder in der Krippe besser ist.

Dazu ist der Aufenthalt bei Tageseltern noch wesentlich teurer als in der Krippe, so dass diese von vielen zunächst bevorzugt wird. Um Eltern eine »echte« Wahlmöglichkeit zu bieten, wo das Kind betreut werden soll, haben sich die Grünwalder Gemeinderäte im Juni einstimmig dafür entschieden das Tagesmütterprojekt unter der Federführung der Nachbarschaftshilfe für Grünwalder Kinder stärker zu bezuschussen, um diese Möglichkeit der Betreuung auch finanziell attraktiver für Eltern zu machen. »So haben die Eltern die Chance ihre Entscheidung wirklich nach dem individuellen Wohl des Kindes zu treffen«, freute sich Julia Richter, Leiterin des Tagesmütterprojekts.

Nach ihren Worten haben Kinder sehr unterschiedliche Bedürfnisse, und während die einen offenere soziale Strukturen mit anderen Kindern und zahlreichen Eindrücken in der Krippe bevorzugen, ist für andere Kinder ein familiär geprägtes Umfeld mit sehr persönlicher Bindung zur Tagesmutter der richtige Schritt. Durch die finanzielle Förderung durch die Gemeinde erwartet das Projekt aber auch einen höheren Bedarf an Tagesmüttern und wird daher ab Oktober einen neuen Ausbildungskurs zur Tagesmutter anbieten. Derzeit sind im Netzwerk 16 Tagesmütter aktiv, die rund 80 Kinder betreuen. »Wir sind auf der Suche nach Menschen, die Kinder lieben und Freude daran haben sich zur Tagesmutter ausbilden zu lassen«, berichtete sie.

Die 60-stündige Grundausbildung beschäftigt sich unter anderem mit Pädagogik, Psychologie und Recht ebenso wie mit sozialem Management. Nach der Abschlussprüfung hat man die Grundqualifizierung in der Tasche. »Wir bieten den Tagesmüttern ein tolles Netzwerk und auch gute Verdienstmöglichkeiten«, betonte Richter. Die Ausbildungskosten werden bei Tätigkeit als Tagesmutter erstattet und zudem gibt es Fortbildungen, Supervisionen, Praxis- und Austauschtreffen. »Da für uns das Kind im Mittelpunkt steht, ist auch das Wohlbefinden der Tagesmutter zentral«, erklärte sie die vielseitigen Unterstützungen.

Nach dem Abschluss folgt eine Überprüfung der Räumlichkeiten auf Größe und Kindersicherheit. Parallel wird der Antrag auf Pflegeerlaubnis gestellt. »Dann können bereits die ersten Gespräche mit interessierten Eltern stattfinden«, sagte die Leiterin. Besonders positiv für Tagesmütter wie auch Eltern ist unter anderem die flexible Gestaltung der Betreuungszeiten sowie der Einsatz von Springern im Krankheitsfall der Tagesmutter. Wer Interesse hat und mehr erfahren will, kann sich bei Julia Richter unter Tel. 64 96 49 99 20 melden. hol

Artikel vom 31.07.2012
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