Gemeinderat bewilligte 175.000 Euro für die Betreuungseinrichtungen

Haar · Kinder sind Haar lieb und teuer

Haar · Trotz angespannter Finanzlage – die Kommune verzeichnet bei der Gewerbesteuer einen Einbruch von acht Millionen Euro – bewilligte jetzt der Gemeinderat rund 175.000 Euro für Kinderbetreuungseinrichtungen, um einmal ein Defizit vollständig und in einem zweiten Fall teilweise auszugleichen sowie umgewidmete Plätze zu bezuschussen.

Einstimmig befürworteten die Kommunalpolitiker das Ansinnen der Jesuskirche, die Minusbeträge fürs Evangelische Haus der Kinder über 36.000 Euro und für den Evangelischen Kinderhort über 77.000 Euro zu übernehmen. Die Mittel werden aus dem Etatposten »Allgemeine Rücklagen« entnommen. Entscheidend für die Großzügigkeit der Lokalpolitiker ist der Fakt, dass die Summe im Zusammenhang mit den Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen beider Kindertagesstätten sowie dem »guten Anstellungsschlüssel« entstanden sind und die Jesuskirche in den vergangenen Jahren ohne rote Zahlen ausgekommen ist. »Die Kirche selbst kann das Defizit nicht länger überbrücken oder übernehmen. Und der Träger um Pfarrer Joachim Rohrbach ist wild entschlossen, 2013 ohne Defizit zu fahren«, erklärte dazu Bürgermeister Helmut Dworzak.

Der AWO-Hort Peter-Henlein-Straße verzeichnete im Rechnungsjahr 2011 ein Minus von mehr als 45.000 Euro. Kalkuliert wurde von der AWO mit einem Fehlbetrag von 10.000 Euro, den die Finanzfachleute im Rathaus auch im Haushalt eingeplant haben. Dies kristallisierte sich nun als Problem angesichts der Steuerausfälle heraus. Denn vor dem Hintergrund von rund 10.000 Euro Überschuss in 2010 und 36.000 Euro Plus in 2009 – jeweils abgeführt an die Gemeinde – hätte sich die Verwaltung »ausnahmsweise eine Defizitübernahme vorstellen können.« Sollte das Ergebnis 2012 das Defizit »aus den Vorjahren nicht abdecken können«, empfehlen die Bürgervertreter laut Beschluss, »für 2013 erneut einen Antrag zu stellen.« Jetzt erfolgt aber lediglich ein teilweiser Ausgleich mit den bilanzierten 10.000 Euro. Hauptgrund für das Minus waren Personalkosten. »Das Ganze funktioniert eben nur, wenn keine Erzieherin krank oder schwanger wird«, erläuterte Dworzak.

Bewiligt wurde der Antrag der Kindertagesstätte gGmbH für die Kita an der Zunftstraße, die 14 der Gemeinde zugesagten Kontingentplätze mit jährlich 3750 Euro, in der Summe also 52.500 Euro, pro Jahr zu fördern. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Platz handelt, der durch ein Kindergartenkind (drei bis sechs Jahre) besetzt ist oder durch ein Krippenkind (bis drei Jahre). Vereinbart ist derzeit die Förderung nur für Mädchen und Buben im Krippenalter. In einer detaillierten Analyse hatte Kämmerer Günter Rudolf die Freigabe der Mittel empfohlen. Somit ist die laut Kita gGmbH angeführte »Altersmischung, die sich als sehr entwicklungsfördernd, angenehm und entlastend für die Eltern erwiesen hat« gewährleistet. Die Kinder können nun bis zum Schuleintritt in einer Gruppe beleiben, müssen nicht nach ihrem dritten Geburtstag in einen anderen Kindergarten wechseln. ikb

Artikel vom 02.08.2012
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