Abschied für Mallersdorfer Schwestern

Wartenberg · Schule bleibt kirchlich

Beeindruckende Abschiedsrede: Generaloberin Hiltrud Baumer bei der Auflösung des Konvents der Mallersdorfer Schwestern in Wartenberg. 	Foto: sy

Beeindruckende Abschiedsrede: Generaloberin Hiltrud Baumer bei der Auflösung des Konvents der Mallersdorfer Schwestern in Wartenberg. Foto: sy

Wartenberg · Sie haben nie im Mittelpunkt stehen wollen. Sie haben gearbeitet, gedient, immer im Stillen, aber mit Liebe vor allem für die ihnen anvertrauten Buben:

Die Mallersdorfer Schwestern, die vor 127 Jahren die „Bewahrschule“ für benachteiligte Kinder in Wartenberg gegründet haben, mussten ihren Konvent in Wartenberg und damit ihre Wirkungsstätte aufgeben. Heute ist die „Heimvolksschule“ in der Trägerschaft des seraphischen Liebeswerks, einer anderen kirchlichen Organisation, eine weithin anerkannte Bildungseinrichtung für Jungen, die gerade in diesem Jahr die beiden besten Mittelschüler des Marktes Wartenberg hervor- gebracht hat. Dass die Tradition der Schwestern in Wartenberg jetzt abreißt, ist vor allem für Heimleiter Anton Huber ausdrücklich „kein Grund zum Feiern“ gewesen. Dabei ist gerade er Ausdruck des Rückzugs der Schwestern aus der Verantwortung für diese Einrichtung.

Bürgermeister Manfred Ranft machte das ganz deutlich. Er war es, der bei der Abschiedsfeier im randvollen Turnsaal berichtete, wie immer mehr Funktionen an weltliche Profis abgegeben werden mussten. Man habe das Aus kommen sehen, aber wenn es dann da sei, dann sei es eben doch eine Überraschung. Schwester Sekundula war volle 55 Jahre im Dienst dieser Schule mit Internat. Sie und ihre einzig verbliebene Mitschwester bekommen neue Aufgaben. Es war die Generaloberin des Ordens, Schwester Hiltrud Baumer, die auf ihre Weise auf den sich ändernden Erziehungsstil reagierte „Ich möchte aber auch um Verzeihung bitten, wenn Kinder manchmal vielleicht zu hart angefasst wurden, oder durch einen strengen Erziehungsstil Schaden gelitten haben könnten.“ Auf die Heimvolksschule kommen neue Zeiten zu. Was bleibt, ist der kirchliche Träger und damit die enge Verbindung zur katholischen Pfarrei, dessen Vertreter Jörg Basten deutlich machte, dass das Vermächtnis der Gründer um den Pfarrer Josef Nardini auch jetzt noch Verpflichtung bleibe. Wie sehr das Leben und Lernen an der Heimvolksschule weiter geht, kann man schon daran sehen, dass erst vor wenigen Wochen mit der gründlichen Umgestaltung der Außenanlagen begonnen worden ist.

Im Rahmen des Comenius-Projekts orientiert sich die Schule europaweit. Und mit der Ganztags-Intensivklasse nimmt sich die Schule auch derer an, die gern als die „harten Fälle“ bezeichnet werden. Das tut sie mit geradezu fantastischem Erfolg: Erstmals hat heuer einer dieser „harten Fälle“ den sogenannten „Quali“ geschafft. sy

Artikel vom 26.07.2012
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