9. RadClassics fielen trotz Regen nicht ins Wasser

Holzkirchen · Hochkarätige Radrennen gezeigt

Elmar Sternath vom RSLC Holzkirchen zeigte bei den RadClassics  Bestleistungen.	Foto: VA

Elmar Sternath vom RSLC Holzkirchen zeigte bei den RadClassics Bestleistungen. Foto: VA

Holzkirchen · Das Wetter hat bei den 9. Holzkirchner RadClassics nicht mitgespielt. Aber immerhin blieben wenigstens die Wettbewerbe am Freitagnachmittag in Valley fast vom Regen verschont.

Am Samstag dagegen hieß es für die Zuschauer warm anziehen und einen Schirm dabei haben. Bei den Internationalen Deutschen Paracycling Meisterschaften, gleichzeitig Europacup-Rennen des Rad-Weltverbandes UCI, mussten die Sportler aus elf Nationen beim Einzelzeitfahren je nach Behinderungsklasse zwei bis vier Runden auf dem 7,2 Kilometer langen Rundkurs um Valley zurücklegen. Um 14.30 Uhr gingen die Dreiradler auf die Strecke. Hier gewann überlegen der Führende in der Weltrangliste, Hans-Peter Durst aus Dortmund. In der Klasse der Handbiker H2 musste Manuel Scheichl vom gastgebenden RSLC Holzkirchen zwei Runden bewältigen.

Am Ende wurde er bei den deutschen Meisterschaften, wo ein kompliziertes Faktorsystem zwischen den einzelnen Behinderungsgraden zum Einsatz kam, Achter. Auf europäischer Ebene reichte es in seiner Klasse zu einem 5. Rang. Die schnellste Zeit von allen Handbikern fuhr jedoch der RSLCler Elmar Sternath, Klasse H3. Er brauchte für die 21,69 Kilometer 32:06 Minuten. Das entspricht einem Schnitt von 40,54 km/h. Als Österreicher konnte er natürlich nicht deutscher Meister werden, gewann aber die Europacup-Wertung. Vereinskollege Reinhard Weikl fuhr die viertbeste Zeit in der H3-Klasse, national wurde er Fünfter. Bei den Handbike-Damen überragte einmal mehr die mehrfache Weltmeisterin Andrea Eskau vom HSC Magdeburg. Angelika Dreock-Käser war im Gegensatz ihren drei RSLC-Vereinskollegen mit dem Rennrad unterwegs. Sie siegte in ihrer Klasse und war drittbeste Deutsche. Wolfgang Sacher aus Penzberg, mehrfacher Weltmeister, erzielte die Bestzeit bei den Rennrädern. Er benötigte für seine 21,69 Kilometer nur 29:00 Minuten, einem Schnitt von 44,88 km/h entsprechend. Bei der deutschen Meisterschaft siegte hier Michael Teuber aus München vor Tobias Graf aus Freiburg, alle qualifiziert für die Paralympics Ende August in London. Am schnellsten waren allerdings die Tandems. Das Paar Marcin Polak und Michal Ladosz aus Polen durchraste die 28,92 Kilometer (4 Runden) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,72 km/h.

Auf einem 1.200 Meter langen Rundkurs im Ortskern von Holzkirchen wurden die Wettbewerbe am Samstag fortgesetzt. Pünktlich zum Start der Internationalen Deutschen Meisterschaften im Paracycling hatte es wieder stärker zu regnen begonnen. Doch die Sportler ließen sich nicht abhalten, um die Medaillen zu kämpfen. Beim ersten Rennen der Dreiräder über zehn Runden siegte wie am Freitag unangefochten Hans-Peter Durst. Die Tandems erzielten auf dem kurvigen Kurs über 44 Runden oder 53 Kilometer einen Schnitt von 39,87 km/h. Beim Straßenrennen über 40 Runden gelang Angelika Dreock-Käser vom RSLC als Dritte der Sprung auf das Podest. Den Herrenwettbewerb der Rennräder beherrschte Tomas Kajnar vom Czech National Cycling Team und siegte vor Walter Marquardt aus München und Wolfgang Sacher mit einer Zeit von 1:21:30 Stunden über die Distanz von 57,6 Kilometern. Bei den Handbikern sollte es für Elmar Sternath diesmal nicht zum Sieg reichen. Er schied aus, nachdem er mit einem Bremsversagen am Oskar-von-Miller-Platz in die Absperrgitter gerauscht war. Manuel Scheichl konnte in diesem international besetzten Wettbewerb einen ausgezeichneten 9. Rang erzielen.

Beim darauf folgenden 2. Holzkirchner Halbstunden-Staffellauf sind heuer 15 Mannschaften auf dem 620 Meter langen Rundkurs angetreten. Innerhalb der Zeit von 30 Minuten erreichte das aus zwei Läufern bestehende Team vom LC Tölzer Land Platz eins. Toni Lautenbacher und Thomas Scheifl vom TSV Benediktbeuern erreichten im Wechsel den neuen Rekord von 17 Runden, entsprechend 10,54 Kilometer. Die kurze Erholungsphase von nicht einmal zwei Minuten nach jeder Runde stellt große Anforderungen an die beiden Athleten dar. Der letzte Wettbewerb war das Elite-Radkriterium über 100 Runden des auf 620 Meter verkürzten Rundkurses. Auf dem regennassen Kurs ging trotz des miesen Wetters immer noch ein hochkarätiges Feld von über 40 Fahrern aus ganz Deutschland und Österreich an den Start, an der Spitze ein Sextett der Lokalmatadoren vom Rudy Project Racing Team Irschenberg angeführt von Christian Grasmann. Nur wenige Tage nach der erfolgreichen USA-Tour fiel die Umgewöhnung von 40 Grad im Schatten auf das kalte Regenwetter und die nasse Piste zu schwer. Das gesamte Team fiel nach und nach aus dem Rennen. Am Ende siegte überlegen Florenz Knauer (Team Baier Landshut) aus Lisberg vor Michael Schweizer und Ole Quast (beide Stevens Racing Team) aus Wangen im Allgäu bzw. Hamburg. Trotz des Regens war die Siegerzeit acht Minuten schneller als im Vorjahr, was zusätzlich die Klasse des Feldes unterstreicht. Gemessen an den Wetterprognosen hatten die Veranstalter und Sportler noch Glück. Trotz der schwierigen Verhältnisse gab es keine schlimmen Stürze zu beklagen. Es kamen zwar etwas weniger Zuschauer als im Vorjahr als das Volksfest Holzkirchner SommerZauber noch zusätzliche Zuschauer anzog. Insgesamt kann man aber eine positive Bilanz ziehen.

Artikel vom 27.07.2012
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