100 Jahre Eingemeindung Moosach: Geschichtsverein bereitet Ausstellung vor

Moosach · Alte Fotos gesucht!

Johanna Salzhuber (rechts) und Veronika Linden. Das kleine Foto zeigt die Lichtspiele in der Bingener Straße in den 1950er Jahren. Zu dieser Zeit boomt die Kino-Kultur. 	Fotos: ws/Archiv

Johanna Salzhuber (rechts) und Veronika Linden. Das kleine Foto zeigt die Lichtspiele in der Bingener Straße in den 1950er Jahren. Zu dieser Zeit boomt die Kino-Kultur. Fotos: ws/Archiv

Moosach · Der Moosacher Geschichtsverein bittet die Bürger um Mithilfe: Er sucht alte Fotos, Postkarten, Schriftstücke und andere historische Dokumente für die Ausstellung »100 Jahre Eingemeindung Moosach 1913 – 2013.

Ein Dorf wird Münchner Stadtteil«. Sie wird zwei Wochen lang vom 1. bis 13. Juli 2013 im Olympia-Einkaufszentrum zu sehen sein, und zwar auf allen Ausstellungsflächen der Shopping-Meile, betont Veronika Linden, Zweite Vorsitzende des Vereins. Geleitet wird er von Johanna Salzhuber, sie ist auch Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses. Die beiden versichern, dass man mit dem von den Bürgern zur Verfügung gestellten Material sorgsam umgehen werde.

Alte Fotos und Papiere könnten eingescannt und dann im Computer gespeichert werden, so Linden. Danach bekämen die Bürger ihre historischen Schätze zurück. Alles werde von dem bekannten Stadtteilhistoriker Volker D. Laturell, der auch Mitglied im Moosacher Geschichtsverein ist, gesammelt und aufbereitet.

Ende 2009 hatte sich gut ein Dutzend Bürger aus dem Münchner Nordwesten zusammengetan und den Verein gegründet. Inzwischen hat er rund 40 Mitglieder. »Der Geschichtsverein dürfte der jüngste Verein Moosachs sein«, sagt Salzhuber, zugleich Gründungsmitglied. Laturell verfüge über eine umfangreiche Geschichtssammlung über Moosach. Sie solle auf Dauer im Stadtteil bleiben und in die Verantwortung des Geschichtsvereins übergehen, so die Vereinsvorsitzende. Laturell hat unter anderem ein Stadtteilbuch über Moosach geschrieben und verfüge über eine umfangreiche Geschichtssammlung über das Viertel, freut sich Salzhuber. Aus diesem Fundus könne der Verein nun schöpfen. Hauptziel sei es, im Viertel Veranstaltungen über dessen Historie zu organisieren.

Die erste große Aktion des Moosacher Geschichtsvereins sei die geplante Ausstellung zur 100-Jahr-Feier der Eingemeindung Moosachs nach München im Jahr 2013. In Laturells Stadtteilbuch steht, dass »Moosach zu den ältesten Orten um München zählt«. 807 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt und beging 2007 sein 1200-jähriges Gründungsjubiläum. Im Jahr 1892 wurde die Gemeinde an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Danach siedelten sich Industriebetriebe an, die Zahl der Wohnsiedlungen stieg. Im Jahr 1913 wurde die selbständige Gemeinde Moosach nach München eingemeindet – »nach zähen Verhandlungen, denn eigentlich war dem Münchner Magistrat an den neuen Mitbürgern aus dem Norden gar nicht gelegen«, schreibt Oberbürgermeister Christian Ude im Grußwort des Stadtteilbuches Moosach. Und weiter: »In einem Aufwasch mit der Eingemeindung von Berg am Laim, Milbertshofen und Oberföhring hat es dann auf Moosacher Drängen hin doch noch geklappt«, so Ude.

Der heutige Stadtbezirk 10 Moosach besteht aus vielen Ortsteilen: der Borstei, Hartmannshofen, Nederling, der Olympia-Pressestadt und natürlich aus dem ehemaligen Dorfkern Moosach. Wer alte Fotos oder andere historische Dokumente aus diesen Ortsteilen hat, wendet sich an Volker D. Laturell, Geschichtssammlung Laturell/Mooseder, Telefon 14 69 17, oder an die Vereinsvorsitzende Johanna Salzhuber, Telefon 14 69 82.

Gerade laufen beim Moosacher Geschichtsverein außerdem die Vorbereitungen zur Herausgabe des Moosacher Kalenders 2013 auf Hochtouren. Dafür hat der örtliche Bezirksausschuss aus seinem BA-Budget nun einen Zuschuss in Höhe von 1900 Euro für die Druckkosten bereitgestellt. ws

Artikel vom 24.07.2012
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