Haidhausen · Reduktion auf das Wesentliche

Otl Aicher veränderte 1972 Münchens städtisches Erscheinungsbild. Foto: Sammlung Bernd Brandt

Haidhausen · Die Aspekte Galerie der Münchner Volkshochschule im Gasteig, Rosenheimer Straße 5, zeigt bis zum 9. September die Ausstellung: »Otl Aicher – Design Olympia 72«. Die Ausstellung wird im Foyer im 2. Stock gezeigt und ist von 10 bis 22 Uhr zugänglich. Anlass ist der 40. Jahrestag der Olympischen Spiele in München 1972.

Aus der Sammlung von Bernd Brandt kann man zahlreiche Exponate bewundern, Plakate, Drucksachen und Objekte, die Otl Aicher von 1967 bis 1972 mit seinem Team entwickelt hat. In ihrer innovativen Form und Farbigkeit sind die Exponate einzigartige Zeitdokumente. Karsten de Riese, offiziell beauftragter Fotograf für das Organisationskomitee der damaligen Spiele, reflektiert in der Ausstellung mit eindrucksvollen Bildserien Arbeitsprozesse sowie die Realisierung des Designkonzepts von Otl Aicher für die Münchner Spiele.

Otl Aicher (1922-1991) zählt zu den bedeutendsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts und ist Gründer der international renommierten Hochschule für Gestaltung in Ulm. Mit dem von ihm geprägten Begriff der »visuellen Kommunikation«, deren Ziel die Lesbarkeit der Welt ist, entwickelte er unter anderem das Corporate Design der Olympischen Spiele in München. Für die Optik der Spiele definierte Aicher stringente Gestaltungsrichtlinien, die vom städtischen Erscheinungsbild, von Fahnen und Plakaten, über die Mitarbeiter-Bekleidung bis zu den Eintrittskarten reichten. Nach seiner Maxime »Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche« entwarf er ein Orientierungssystem von Piktogrammen, das uns bis heute als Wegweiser etwa von U-Bahn- und Notausgängen wie selbstverständlich im Alltag begleitet.

Artikel vom 20.07.2012
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