Messestadt Riem · Magie einer Baustelle

Die Handschrift des Menschen – nicht der Mensch selbst. Foto: privat

Messestadt Riem · Im Kulturzentrum Messestadt Riem, Erica-Cremer-Straße 8, ist bis 31. Juli noch eine besondere Fotoausstellung von Camilla Kraus zu sehen: »Vom Flughafen München-Riem zur neuen Messestadt«. Die Fotokünstlerin hat den Aufbau der Messestadt zehn Jahre lang fotografisch dokumentiert. Sie hat mit der Kamera endlos wirkende Landschaften gezeichnet.

Ruhig liegen die aufgeschütteten Kieshaufen da. Maschinen, Schilder, Spuren der Handschrift des Menschen – nicht der Mensch selbst. Das ist schön und reizvoll. Zur Ausstellungseröffnung sagte Kritiker Peter M. Bode in einer Rede über Camilla Kraus: »Meine Freundin Camilla hat eine Passion, die ihr Leben ganz und gar ausfüllt: Sie ist dem starken Bild verfallen. Sie besitzt den tiefen Blick. Sie erkennt in den Gegenständen ihres Interesses deren eigentliche Existenz. Sie begreift, dass auch die Dinge eine Seele haben. Sie entwickelt einen Sinn für den Reiz der Verwandlung, der Metamorphose.

So sieht sie in den rostigen Klauen einer mächtigen Baggerschaufel eine Reihe gieriger Haifischzähne. Das sind Skulpturen des Gebrauchs. Formen der Arbeit. Moderne Saurier aus Stahl. Und Camilla nimmt wahr, was unsereiner gar nicht bemerkt. Das pure Leben schuf dieses erschreckende Arrangement. Nur Camilla hat den geschärften Blick für solche Bilder.« (Geöffnet am Montag, Mittwoch, Freitag von 10 bis 12 sowie Dienstag, Donnerstag von 16 bis 18 Uhr sowie zu den Kurszeiten, zu den Veranstaltungen und nach telefonischer Vereinbarung unter 0 89 / 9 98 86 89 - 30. Der Eintritt ist frei.)

Artikel vom 13.07.2012
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