Fotografien von Pionier Manfred Kage

München · Die Welt im Kleinsten

Ausgezeichnet: Ameise, die ein Zahnrad wie einen Armreif vorzeigt. Foto: Manfred Kage

Ausgezeichnet: Ameise, die ein Zahnrad wie einen Armreif vorzeigt. Foto: Manfred Kage

München · Eine Reise in den Mikrokosmos zeigen die Fotografien von Manfred Kage, die in einer Kabinett-Ausstellung bis 15. September im Deutschen Museum zu sehen sind (Museumsinsel, täglich 9 bis 17 Uhr) – anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) an Manfred P. Kage am 2. Juni.

Als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst ist es Kage im Besonderen zu verdanken, dass die wissenschaftliche Fotografie auch im künstlerischen Umfeld wahrgenommen wird. Manfred Kage verbindet Chemie und Mikrobiologie mit visueller Kunst. Das Mikroskop dient ihm als verbindendes Element: zunächst traditionell für Abbildungen von kristallinen Strukturen oder Kleinstlebewesen eingesetzt, erkannte er schon bald grenzüberschreitend dessen künstlerisch wirksames Potenzial, das ihm zu visuellen Abenteuern verhalf und unter dem Begriff „Science Art“ etabliert wurde. Eine Eigenschaft, die Kage besonders auszeichnet, ist sein ständiges Interesse an technischen Neuerungen, die der Erweiterung der Mikroskopie und der Perfektionierung der Bild- und Videopräsentation gelten.

Zu den Meilensteinen seiner Karriere zählen auch seine Mikroaufnahmen von Mondgestein der Apollomission von 1969. Acht Jahre später gelang es ihm erstmals, Aufnahmen am Rasterelektronenmikroskop farbig wiederzugeben. Mit der Aufnahme einer Ameise, die ein Zahnrad wie einen Armreif vorzeigt, gewann das Ehepaar Kage 2006 den Fotowettbewerb „Bilder der Forschung“. Der Kulturpreis zeichnet bedeutende Leistungen im Bereich der Fotografie aus. Er besteht aus einer Urkunde sowie einer von Prof. Ewald Mataré gestalteten, goldgefassten optischen Linse und wird als neben dem Dr.-Erich-Salomon-Preis höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Photographie seit 1959 jährlich vergeben. Träger sind unter anderem Wolfgang Tillmans, Ed Ruscha, Prof. F.C. Gundlach, Bernd und Hilla Becher, Henri Cartier-Bresson und Man Ray.

Artikel vom 18.07.2012
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