Bogenhausen · Coole Tour im 13ten

BA-Vorsitzende Pilz-Strasser (2. von links) und das Organisationsteam (von links): Roland Krack, Karin Vetterle, Berndt Hirsch und Eva Schneider mit einem T-Shirt mit »13er«-Logo, das alle Helfer an den Kulturtagen tragen werden. Foto: ikb

Bogenhausen · Kabarett, Konzerte, Künstlermarkt und Kinderaktionen, dazu Galeriebesichtigungen, offene Ateliers, Führungen, Lesungen, Sommerfeste und Theater: Die Bogenhauser Kunst- und Kulturwelt zeigt am Wochenende 7. / 8. Juli bei den ersten Kulturtagen im 13. Stadtbezirk, was sie zu bieten hat. Die Besucher erwartet ein Kultur-Feuerwerk an 13 Standorten mit mehr als 70 Veranstaltungen, 80 Programmpunkten und über 100 Mitwirkenden.

Die einzelnen Stationen werden von 11 bis 18 Uhr Uhr stündlich vom Prinzregentenplatz aus mit einem historischen Münchner Linienbus angefahren; am Prinzregentenplatz erhält man auch die kostenlosen Bustickets. Der Aus- und Einstieg für die Rundfahrt, die unter dem Motto »Cool-Tour« steht, ist jederzeit möglich. Gratis sind auch fast alle Veranstaltungen. Lediglich bei den beiden Kabarettabenden, bei den Puppentheater- und den Zirkusaufführungen muss Eintritt bezahlt werden. Als erster Münchner Bezirksausschuss (BA) hat das Bogenhauser Kommunalparlament ohne Unterstützung aus dem Rathaus Stadtteil-Kulturtage organisiert. Dabei hat das Organisationsteam um Eva Schneider (Grüne), Karin Vetterle, Roland Krack (beide SPD) und Berndt Hirsch (FDP) – sie sind auch beim unterstützenden Verein NordOstKultur aktiv – ganze Arbeit geleistet. Nur 10.000 Euro standen aus dem BA-Etat zur Finanzierung des Projekts »Kultur im 13er erfahren« zur Verfügung.

Dickster Ausgabebrocken war der Druck des Programms mit einer Auflage von 15.000 Stück. Das Logo »13er« wurde von der Lokalpolitikerin Selima Wittemer entworfen. Man erhält die Broschüre kostenlos an 50 Stellen, etwa in der Stadtbibliothek am Rosenkavalierplatz und im Ökologischen Bildungszentrum (ÖBZ) an der Englschalkinger Straße 166, sowie im Internet unter www.nordostkultur-muenchen.de. Die Kulturtage sind erst das zweite, den ganzen Bezirk umspannende Bürgerfest. Zuletzt wurde 1992 anlässlich der 100-jährigen Eingemeindung Bogenhausens nach München unter dem Motto »Wir machen was« bei einer Stadtteilwoche groß gefeiert. BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser betont, dass »die kulturellen Aktivitäten eines Stadtteils ein wichtiger Gradmesser für die Lebensqualität und das soziale Miteinander vor Ort sind. Ich weiß seit Jahren, wie viel Kreativität im 13er vorhanden ist«. So hofft sie denn auch, dass sich viele Bürger an dem Wochenende »vom Kulturfieber anstecken lassen«. Das wird sich am Samstag, 7. Juli, um 11 Uhr am Prinzregentenplatz zeigen: Pilz-Strasser gibt unter Trommelwirbel das Startzeichen für die erste Tour des Oldtimer-Busses.

Beim Blättern im Programm wird jeder Kulturfreund feststellen, dass er sich zunächst mit dem Auswählen quälen muss, es wird einfach so viel Reizvolles geboten. Man kann etwa einem Trommelkonzert lauschen oder selbst beim Trommeln mitmachen, diverse Ausstellungen und Ateliers besuchen oder auf einer Radtour auf »Römische und bajuwarische Spurensuche« gehen. Die Rudolf-Steiner- und die Friedel-Eder-Schule feiern mit Chören, Spielen, Musik und Tanz ums Johannifeuer ihr großes Sommerfest und freuen sich auf viele Gäste. Es gibt Tänze aus aller Welt, Jazz al Dente, Kinderchor, eine »Kleine Orgelnacht« und einen Jugendband-Contest. Nicht im Programm vermerkt ist das Clown-Theater für Kinder »Rotkäppchen – oder wie oder was?« am Sonntag, 8. Juli, 17 Uhr, im ÖBZ, Eintritt 4,50 Euro, präsentiert vom Teatro Schabernack aus Südtirol; die Veranstaltung wurde erst nach Programmdruck vereinbart. Wer mit Esorterik etwas anfangen kann, lässt sich numerologisch-astrologisch beraten, wer es handfester braucht, kann sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring umsehen oder das Ökologische Bildungszentrum zeigen lassen. Weitere Höhepunkte: ein Maskenbau-Kurs, die Lesung der Kinderbuchautorin Marie Rossanne, das Musical-Konzert der Studenten der Theaterakademie sowie eine Sonderführung »Hinter den Kulissen der Villa Stuck«. Wer sich nicht die Mühe des Programmstudiums machen will, kann es wie ein Lebenskünstler angehen und sich einfach treiben lassen. ikb

Artikel vom 03.07.2012
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