Gemeinde Hallbergmoos führt Seniorenberatung durch

Hallbergmoos · »Wir gehören ja auch schon dazu«

Bürgermeister Klaus Stallmeister (rechts) und Seniorenreferent Konrad Friedrich gehören beide selbst schon zur Senioren-Zielgruppe.	Foto: bb

Bürgermeister Klaus Stallmeister (rechts) und Seniorenreferent Konrad Friedrich gehören beide selbst schon zur Senioren-Zielgruppe. Foto: bb

Hallbergmoos · »Noch wächst die Gemeinde vor allem bei den jungen Bürgern, aber irgendwann wird auch bei uns einmal die Demographie voll zuschlagen – und dann wollen wir gerne frühzeitig wissen, wo unseren Senioren der Schuh‘ drückt«, fasste Senioren-Referent Konrad Friedrich (SPD) den Fragebogen zusammen, der ab 4. Juli an alle 1.370 Bürger in Hallbergmoos über 60 Jahren verschickt wird.

»Wir haben diese Altersgrenze gewählt, damit wir beide da auch schon mitmachen können, denn schließlich bin ich ab 20. April 2014 in Rente – und da will ich doch meine Wünsche schon gerne jetzt äußern«, meinte Bürgermeister Klaus Stallmeister lachend. Hallbergmoos zählt mit einem Durchschnittsalter von knapp 38 Jahren zu den drei jüngsten Gemeinden in Bayern. Dennoch führt die Gemeinde eine Befragung der Bevölkerung ab 60 Jahren durch, »denn die älteren Mitbürger werden immer mehr, weil die jungen Familien, die zum Leben und Arbeiten nach Hallbergmoos kommen, ihre Eltern und Großeltern nachholen. Also müssen wir frühzeitig darauf reagieren«, so Stallmeister. Seniorenreferent Konrad Friedrich ergänzte, dass man einfach »rechtzeitig mehr über die Situation und die Bedürfnisse dieser Altersgruppe erfahren will.«

Vorbild für die Aktion war der Landkreis, der jeden siebten Senior nach seinen Wünschen befragen ließ, Hallbergmoos will aber ab 4. Juli alle Senioren erfassen. Sie stellen aktuell etwa zwölf Prozent der Bevölkerung, mit steigender Tendenz. »Wir bitten um die Rücksendung im beigefügten Freiumschlag – ohne Absenderangabe – bis zum 20. Juli. Das ist ganz bewusst nicht sehr lange, damit der Fragebogen nicht in Vergessenheit gerät«, erklärt Friedrich, der diesen gemeinsam mit Rathaus-Mitarbeiterin Siegried Schwirtz und dem Augsburger Institut SAGS erarbeitet hat. Alle Fragen werden absolut anonym beantwortet, aber der vierseitige Bogen geht schon ins Detail und enthält speziell auf Hallbergmoos und Goldach ausgerichtete Aspekte: Größe und Breite von Duschen, Bädern und Türen, ob man die eigene Wohnung altersgerecht umbauen will, ob man Hilfe hat oder leistet, ob man sich ehrenamtlich engagiert, was in der Gemeinde fehlt oder bemängelt wird und vieles mehr.

»Speziell das Thema betreutes Wohnen liegt uns am Herzen. Vor über zehn Jahren haben wir im Zuge des Seniorenheim-Baus schon einmal danach gefragt, da gab es gar kein Interesse. Heute ist das offensichtlich aber recht hoch, daher beschäftigen sich viele Fragen mit diesem Thema, wobei wir auch über die zu erwartenden Warmkosten von etwa 12 bis 14 Euro je Quadratmeter plus Zusatzleistungen und -kosten aufklären. Sollten sich viele Senioren für eine solche Wohnform aussprechen, können wir mit entsprechenden Investoren Kontakt aufnehmen – doch dazu brauchen wir belastbare Zahlen«, erläuterte Stallmeister.

Im Gegensatz zur vor einem Jahr durchgeführten Jugendbefragung, die gerade 15 Prozent Rücklauf hatte und deren Ergebnisse bisher gar keine Reaktionen bewirkten, hofft man in der Gemeinde auf mindestens 45 Prozent beantwortete Fragenbögen und will dann reagieren. »Je mehr, je besser, umso detaillierter können wir agieren«, sagt Seniorenreferent Friedrich auf. Im September sollen dann Ergebnisse der 6.000 Euro teuren Aktion vorliegen, »so könnten wir akuten Bedarf auch noch in den Haushalt 2013 einfließen lassen«, versprach Stallmeister. bb

Artikel vom 03.07.2012
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