Schau über muslimisches Land in katholischer Kirche

Zentrum · Ausstellung: Ein Blick Iran

Zentrum · Ein Blick Iran – Ein Land, da leben Menschen: Am Sonntag, 15. Juli, findet um 19 Uhr die Vernissage zur multimedialen Ausstellung über das Land Iran von Benedikt Fuhrmann in der Kirche St. Maximilian, Deutingerstraße 4, ist dann von Montag, 16. Juli, bis Sonntag, 12. August, von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 24 Uhr zu sehen.

Gemeinsames Friedensgebet

Ist es wirklich so gegensätzlich, wie es klingt? Benedikt Fuhrmann zeigt eine multimediale Ausstellung über das muslimische Land Iran in einer katholischen Kirche in München. Zur Vernissage am 15. Juli um 19 Uhr findet ein Friedensgebet der Religionen statt, zu dem alle Religionsvertreter und Bürger eingeladen sind. Zur Eröffnung kommt der Israeli Ronny Edry, der im Frühjahr mit der Gründung der Friedensinitiative »Israel loves Iran« von sich reden machte. Auch der iranische Musiker Hadi Alizadeh unterstützt die Veranstaltung. In den Nachrichten dominiert ein negatives Bild über Iran: Ein Feindbild, das von den meisten Europäern oftmals fraglos übernommen werde, sagt Benedikt Fuhrmann. Der Fotograf und Filmemacher aus Bad Tölz möchte das muslimische Land nun jenseits der politischen Querelen um sein autoritäres Regime und mögliche Atombomben zeigen. 2006 lebte Fuhrmann ein Jahr lang im Iran und bereiste das Land mit einem alten Kleinwagen, mit dem er schon allein von Bad Tölz bis zur iranischen Grenze drei Monate unterwegs war.

Auf 24 Fotografien werden Menschen und Siedlungslandschaften zu sehen sein. Jedem Foto wird eine Geschichte sowie ein iranisches Musikstück zugeordnet, die über Kopfhörer abgespielt werden. Dazu werden bewegte Bilder und Fotografien auf verschiedene Leinwände projiziert, zusätzlich kann man Toninstallationen erleben. Fuhrmann hat bewusst ein christliches Gotteshaus gewählt: »Die Religion ist ein Fundament unserer Gesellschaft. Gerade hier einen Raum für einen Dialog zu öffnen, finde ich spannend und notwendig.« Rainer Maria Schießler, der Stadtpfarrer der Kirchengemeinde, steht vorbehaltlos hinter dem Projekt. »Ich sehe es als einen Appell an die Religionen. Wir haben gegenseitig etwas von einander zu lernen, keine Religion hat einen Vormachtsanspruch.« Sechs Jahre lang war Fuhrmann für seine Ausstellung »Ein Blick Iran« auf der Suche nach Sponsoren. Auf seine Anfragen hin bekam der Fotograf und Filmemacher oftmals zu hören: »Wir wollen nichts mit dem Iran zu tun haben.«

50.000 Euro über Crowdfunding

Schließlich gelang es ihm, das Budget für das 50.000 Euro-Projekt im Internet via Crowdfunding, »Schwarmfinanzierung« ist eine in Deutschland noch junge Finanzierungsart, mit deren Hilfe vorwiegend Kulturschaffende Geld für Projekte, Produkte oder die Umsetzung von Geschäftsideen sammeln. Mit seiner Finanzierungs-Kampagne »Sag’ Servus und Salam«, die er dazu spontan entwickelte, erreichte er das größte deutsche Crowdfunding-Projekt.

Artikel vom 03.07.2012
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