Haidhausen · Haydn-Klassiker und Bilder von Hubble

Haidhausen · Joseph Haydn hat nie eine Oper komponiert; aber er ist diesem Ideal mit seinem 1796 bis 1798 entstandenen Oratorium »Die Schöpfung« wohl am nahsten gekommen. Die Anregungen für dieses mit vollem spätklassischen Orchester, Chor und fünf Gesangssolisten besetzte Werk empfing der Komponist wohl aus zwei Quellen.

Zum einen hatte er in den vorausgegangenen Jahren auf zwei Englandreisen die Oratorien Händels zu hören bekommen und muss von ihnen tief beeindruckt gewesen sein. Zum anderen machte die Verwissenschaftlichung der Welt durch die Aufklärung zu dieser Zeit bereits große Fortschritte. Haydn stand, wie seine Zugehörigkeit zu den Freimaurern dokumentiert, dieser Entwicklung sicher aufgeschlossen gegenüber. Insbesondere ein Besuch beim berühmten Astronomen und Entdecker des Planeten Uranus, William Herschel, wird ihm dann auch das Thema Schöpfung nahegelegt haben. Vom ursprünglichen, aus Bibel-Texten sowie Textstellen aus Miltons »Paradise Lost« in englischer Sprache entwickelten Libretto heißt es, es sei für ein von Händel anzufertigendes aber nie entstandenes Oratorium gedacht gewesen. Unter dem Leitsatz »Es werde Licht« wird die Bürger-Sängerzunft München dieses Werk in seinem Sommerkonzert am 24. Juni um 19 Uhr im Carl-Orff-Saal des Gasteigs zur Aufführung bringen. Begleitend zur musikalischen Gestaltung von Julio Mirón, werden thematisch passende Bildfolgen projiziert, unter anderem auch vom Weltraum-Teleskop Hubble erzeugte Aufnahmen aus den Tiefen des Alls. Als Gesangssolisten konnten Elaine Ortiz-Arandes, Aline Lettow, Oscar de la Torre, Roland Albrecht und Matthias Winckhler gewonnen werden. Karten zu 24, 21 und 15 Euro sind bei München Ticket oder an der Abendkasse am Saaleingang erhältlich. Auch telefonische Karten-Reservierung unter der Nummer 0 89 / 52 30 91 55 ist möglich.

Artikel vom 08.06.2012
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