Nach Protesten wird Radweg wieder hergestellt

Harthof · Stadt hat ein Einsehen

Die Stadt will bald wieder das Radeln auf dem Bürgersteig erlauben. Foto: ws

Die Stadt will bald wieder das Radeln auf dem Bürgersteig erlauben. Foto: ws

Harthof · Im April 2011 entfernte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) den Radweg in der Freud- und Gundermannstraße, beharrte trotz heftiger Proteste von Bürgern auf dieser Entscheidung – und jetzt hat die Behörde sie doch revidiert. Der Radweg wird wieder eingeführt. Dazu werde man »in Kürze, so schnell wie möglich«, entsprechende Verkehrsschilder aufstellen, erklärte Referatssprecherin Daniela Schlegel.

Darauf werde stehen: »Gehweg – Radverkehr frei«. Das Radeln sei künftig wieder auf dem Gehsteig erlaubt, wahlweise aber auch auf der Straße. Ein weißer Strich werde aber nicht mehr auf dem Bürgersteig markiert, so Schlegel. Die weiße Linie war rund 30 Jahre lang auf dem überbreiten Gehsteig vorhanden, um Fußgänger und Radler voneinander zu trennen. Doch Mitte April 2011 hatte das KVR die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben und den weißen Strich auf dem Bürgersteig weggefräst. Seitdem müssen die Radler auf der Straße fahren – faktisch tun das aber wenige. Die meisten fahren weiterhin auf dem Gehsteig. Die Route ist für Radfahrer eine wichtige Ost-West-Verbindung zwischen dem Hasenbergl und dem Harthof. Nach der aktuellen Rechtsprechung benötige man in Tempo-30-Zonen grundsätzlich keine Radwege mehr, hatte Referatssprecherin Schlegel vor einem Jahr die Auflösung des Radwegs gerechtfertigt. Die Verkehrssicherheit sei trotzdem gegeben, auch wenn die Radler in solchen temporeduzierten Zonen auf der Straße führen. Im Falle der Gundermannstraße habe damals die Überprüfung ergeben, dass man dort den Radweg nicht mehr für notwendig erachte, hatte Schlegel argumentiert.

Bürger wehrten sich gegen Entscheidung

Im Stadtteil hatte dies zu starken Protesten geführt. Eltern der städtischen Willy-Brandt-Gesamtschule an der Freudstraße, Anwohner, Bürger und Stadtteilpolitiker forderten im vergangenen August in einer Unterschriftenaktion die Stadtverwaltung auf, den Radweg wieder herzustellen – doch zunächst ohne Erfolg. Dass das Kreisverwaltungsreferat nun doch nachgegeben hat, dazu sei massiver politischer Aufwand nötig gewesen. Das berichtete Markus Auerbach (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl, in der vergangenen Woche. Das beharrliche Engagement habe sich also gelohnt, und zwar vollkommen zu Recht. Für die Radler sei es gefährlich, auf der Straße zu fahren, besonders im morgendlichen Berufsverkehr, so Auerbach. Da seien dort viele Kinder und Jugendliche zur nahen Willy-Brandt-Gesamtschule unterwegs. Rund 1.000 Kinder und Jugendliche werden dort unterrichtet. Etwa ein Drittel komme jeden Tag mit dem Fahrrad in die Schule, hatte eine Vertreterin des Elternbeirates bei der Übergabe einer Unterschriftensammlung im August 2011 berichtet. Das Kreisverwaltungsreferat will nun außerdem »ein kurzes Stück« im westlichen Teil der Gundermannstraße zusätzlich als Tempo-30-Zone ausweisen, wie Referatssprecherin Schlegel erklärte. Die Behörde hatte schriftlich angekündigt, »eine Anpassung der Tempo-30-Zone« vorzunehmen. In der bereits vorhandenen Zone werde es aber keine Veränderungen geben, stellte Schlegel klar. Wally Schmidt

Artikel vom 30.05.2012
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