Neuperlach · BA 16 fragt erneut

Der gesamte Lieferverkehr für das Gewerbegebiet Perlach läuft über die Weidener Straße. Foto: aha

Neuperlach · Noch immer wartet der Münchner Südosten auf das schon lange versprochene Verkehrskonzept, mit dem eine wirksame Entlastung der Weidener Straße sowie die Anbindung des Gewerbegebiets Perlach-Süd und der neuen Baugebiete an der Hochäckerstraße und der Carl-Wery-Straße realisiert werden kann. Die benötigte Stadtratsvorlage wird seit Jahren verschoben.

Sie solle »vor der Sommerpause 2012, spätestens in der ersten Sitzung nach der Sommerpause« kommen, sagte der Vertreter der Stadt bei der Erörterung zum Bebauungsplan Hanns-Seidel-Platz beiläufig an. Die Stadtteilpolitiker horchten auf und schöpften Hoffnung, wenn auch zweifelnde. Zu oft wurde es angekündigt und wieder verschoben. Als die SPD-Fraktion in der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 16 (BA) Ramersdorf Perlach forderte, der BA solle das Verkehrskonzept vor dem Stadtrat erhalten, weil nur dann »die Einbindung des Sachverstands des BA sichergestellt werden« könne, löste eine energischen Diskussion aus. »Statt Wischi-Waschi-Antrag was Richtiges formulieren«, forderte Wolfgang Thalmeir, Jurist und CSU-Mitglied. Der BA habe schließlich gemäß Satzung sechs Wochen Zeit, sich zu äußern. Also müsse er darüber hinaus Gehendes fordern, wie schnellstmögliche Vorlage und einen Verkehrsworkshop vor Stadtratsbeschluss. »Glauben sie, dass das was sie hier debattieren Erfolg hat?«, fragte ein BA-bekannter Bürger. »Wichtig ist was umgesetzt wird, nicht was drin steht«, erinnerte Landtagsabgeordneter Markus Blume (CSU) daran, dass vom letzten Verkehrskonzept vieles nicht umgesetzt wurde, ohne Beispiele wie die Verlängerung der Ständlerstraße oder die Verlagerung des Mittlerer Rings zu nennen.

Auf zahlreiche, seit langer Zeit fehlende Antworten zu Verkehrsfragen im Gewerbegebiet Perlach-Süd, wies Thomas Kauer (CSU) hin und fragte »wen führt das Planungsreferat eigentlich alles an der Nase herum? Nur uns oder auch OB Ude?«. Der Zorn der Anwohner ist jedenfalls beträchtlich. In ihrer Verzweiflung hatte die »Bürgerinitiative Weidener Straße« im November Oberbürgermeister Christian Ude eingeladen, sich »live vor Ort ein Bild« der Lage zu machen, was Udes dichter Terminplan ihm nicht erlaube, wie er mitteilen ließ. Jüngst erreichten BA-Vorsitzende Marina Achhammer wieder Schreiben, wann endlich der unsägliche Zubringerverkehr zum Gewerbegebiet durch die Weidener Straße aufhöre. Alle Antworten auf Lösungsvorschläge werden von der Stadt rausgeschoben, mit Verweis auf das Verkehrskonzept, für das bereits die Ergebnisse des Gutachtens zur Südanbindung Perlach vorliegen und der Gemeinde Neubiberg schon Anfang August 2011 vorgestellt wurden. Der BA 16 mahnt ihre offizielle Vorstellung an. Die gäbe es »im Rahmen des Informationstermins für den BA 16«, hatte Harald Schnell, der Zuständige vom Planungsamt, Ende Februar mitgeteilt. Auf ihn wartet der BA sehnlichst, leitete er den Antrag der SPD-Fraktion einstimmig an die Stadt weiter, und fordert zusätzlich einen Verkehrsworkshop sobald das Verkehrskonzept da ist. aha

Artikel vom 24.05.2012
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