Ramersdorfer Ortskernsanierung bekommt keine Tunnellösung

Ramersdorf · Erste Ergebnisse

Ramersdorf · Rückt die Sanierung des Ramersdorfer Ortskerns wieder ein Stückchen näher? Bürgermeisterin Christine Strobl sagte auf der Ramersdorfer Bürgerversammlung, sie solle noch vor der Sommerpause auf der Tagesordnung der entsprechenden Ausschüssen stehen. Die Vorlage enthält auch die beurteilten Bürgervorschläge zur Verkehrsplanung im historischen Ortskern, von denen zahlreiche bei der Bürgerbeteiligung im April letzten Jahres eingingen.

Man habe hierzu noch immer keine Antwort von der Stadt, wie Jens Neugebauer bei der Bürgerversammlung anmahnte. Es fehlen auch noch die Ergebnisse der separaten Verkehrsuntersuchung. Doch eines ist schon jetzt sicher: Eine Tunnellösung wird es nicht geben. Weder einen Tunnel von der Autobahn bis zur Orleansstraße noch eine Untertunnelung der Autobahneinfahrt, Innsbrucker Ring, Rosenheimer Straße, Herrenchiemseestraße/ Kirchseeoner Straße in einer »S-Kurve«. Wenn die Autos unter Ramersdorf hindurch führen, hieße das, dass sie schneller in der Innenstadt wären. Das würde mehr Autoverkehr in die Innenstadt ziehen. »Dies widerspricht den Zielen des Verkehrsentwicklungsplanes«, so die Stadt. Außerdem würden durch einen Tunnel Stauungen mit ihren Auswirkungen vom Mittleren Ring in die Innenstadt verlagert. Unabhängig davon, ob der Tunnel vom Mittleren Ring nur bis zur Kirchseeoner Straße, zum Karl-Preis-Platz oder gar bis zur Orleansstraße ginge. In jedem Falle wären viele Anwohner durch Abgase und Lärm betroffen. »Insofern ist aus verkehrskonzeptioneller Sicht eine weitere Untersuchung von Tunnellösungen ausgeschlossen«, teilte Stadtbaurätin Elisabeth Merk den Stadtrats-Mitgliedern Beatrix Burkhardt und Hans Podiuk (beide CSU) auf deren Anfrage mit.

Die zweite Idee, eine Troglösung, halten Stadtbaurätin und die Planer vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung grundsätzlich für geeigneter, um Auswirkungen des Verkehrs zu minimieren. Konkret wurde bei der Bürgerbeteiligung eine Troglösung, also Absenkung der Rosenheimer Straße vom Innsbrucker Ring (Autobahnmündung) bis zur Kirchseeoner Straße vorgeschlagen, wobei es auf der Oberfläche eine kleine Anliegerstraße gäbe und eine Grünverbindung zwischen Mustersiedlung und Ortskern. Allerdings könne eine Troglösung nicht allein stehen. Wie und ob sie sich mit ihrer Umgebung verbinden lässt, darüber soll ein kooperatives und interdisziplinäres Wettbewerbsverfahren Auskunft geben. Bei einem solchen sollen gemäß Stadtratsbeschluss vom 22. September 2010 städtebauliche Alternativen mit ausgewogenen Kosten und Nutzen erarbeitet werden. Insbesondere die Trassierung und Verkehrsführung auf der Rosenheimer Straße steht hierbei im Zentrum. Darauf aufbauend sollen erste Kostenschätzungen erfolgen, die weiter konkretisiert und abgestimmt werden müssen. Das Planungsreferat bereitet die Auslobung des Wettbewerbsverfahrens für Mitte/ Ende 2012 vor. Die Bürger sollen kontinuierlich am Planungsprozess nach wie vor beteiligt werden. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.ortskern-ramersdorf.de sowie im Südost-Kurier oder unter www.wochenanzeiger.de. Angela Boschert

Artikel vom 23.05.2012
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