„Der zerbröselt uns beim Anlangen“

Erding · Nepomuk eingesperrt

Die kleine Nepomuk-Figur wird auch in Zukunft ihr Dasein hinter Glas und Beton fristen. Foto: bb

Die kleine Nepomuk-Figur wird auch in Zukunft ihr Dasein hinter Glas und Beton fristen. Foto: bb

Erding · „Das wäre mir schon ein sehr großes Anliegen, wenn der Heilige Nepomuk im Zuge der Sanierung der Fehlbachbrücke und des kleinen Platzes an der Münchner Straße aus seinem furchtbaren Zustand erlöst würde und wieder in die Mitte der Brücke wandert“, bat Gemeinderat Hermann Schießl im Planungs- und Umweltausschuss.

„Keine Chance, da geht gar nichts!“, musste ihn Stadtbaumeister Sebastian Henrich enttäuschen. „Der hat so enorme Schäden und ist so porös – der zerbröselt uns, wenn wir ihn nur anlangen!“ Im Dezember 2011 hatte der Bauausschuss im Zuge des Umbaus der Münchener-/Krankenhausstraße beschlossen, den kleinen Platz westlich der Fehlbachbrücke neu zu gestalten. An der Ecke Münchner-/Krankenhausstraße steht hinter einer dicken, fast blinden Glasscheibe und einem groben Gitter in einem „Beton-Kasten“, wie es Henrich nannte, ein kleines Holz-Figürchen: der Brückenheilige Nepomuk. Stadtbaumeister Henrich konnte mit Details auftrumpfen: „Diese Figur ist aus Holz und stammt wohl aus dem späten 18. Jahrhundert. Nach meinen Recherchen steht sie seit 1828 genau an dieser Stelle, in den ersten Jahren der 20. Jahrhunderts wurde sie wohl in den heutigen Beton-Kasten versetzt. Wir haben das genau untersucht und von Experten prüfen lassen: Nicht nur die Figur selbst, auch der Kasten um sie herum hat so enorme Schäden, die können wir auf keinen Fall bewegen oder gar versetzen. Die einzige Möglichkeit ist, dass wir die dreckige Scheibe reinigen, dass man die Figur wieder besser erkennen kann – mehr geht nicht!“ bb

Artikel vom 18.05.2012
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