Vier Anträge zum Thema »Müll« beschäftigen BA

Bogenhausen · »Heiße Luft im A-4-Format«

Herumliegender Müll ist nur um die Glaskontainer herum zu finden – wohl eher nicht die Schuld von Schülern des nahen Gymnasiums.	Foto: ikb

Herumliegender Müll ist nur um die Glaskontainer herum zu finden – wohl eher nicht die Schuld von Schülern des nahen Gymnasiums. Foto: ikb

Bogenhausen · Gleich mit vier Anträgen beschäftigte ein Anwohner der Elektrastraße im Arabellapark jetzt den Bezirksausschuss (BA).

Einmal fordert der Mann Abfallkörbe zwecks Müllreduzierung, dann beantragt er Tütenspender für Hundekot und Müllbehälter samt Hinweistafeln zwischen den Hochhäusern, zum dritten sollen »Abgrenzungen das Parken von Personen- und Lastwagen in den Baumgräben« verhindern und schließlich wünscht er sich die Verlegung der Wertstofftonnen beim Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) Richtung Rosenkavalierplatz.

Als ob es sich um Zustände wie an der Ausfahrt eines Slums handelt, klagt der Anrainer, dass sich zwischen Supermarkt und Gymnasium »in kürzester Zeit in Baumgraben, Fuß- und Radweg samt anschließender Grünanlage beträchtlich viel Abfall sammelt«. Als Verursacher reklamiert er Jugendliche der Schule, wünscht sich Abfallkörbe entlang der Straße und bittet, via Direktorium »auf die Kinder entsprechend einzuwirken«. Indes übersieht der Bürger ganz offensichtlich, dass auch viele Erwachsene, die überwiegend in der Umgebung arbeiten, Abfall achtlos wegwerfen.

Das Ansinnen löste im Gremium kontroverse Gespräche aus. Die Liberale Christiane Bormann, selbst Anwohnerin, bekräftigte den Antragsteller. Der von Brigitte Stengel (CSU) geleitete Unterausschuss Umwelt & Gesundheit hatte zuvor empfohlen, die Wünsche ans Amt für Abfallwirtschaft weiter zu leiten. Ihr Kollege Franz Reznik beantragte nun, »schriftlich an die Schule heranzutreten und erzieherisch zu wirken«, was auch BA-Vize Ulrich Tetzner, ebenfalls CSU, vehement unterstützte. Die Sozialdemokraten fanden all das keine gute Idee. Fraktionschef Peter Scheifele meinte: »Das ist heiße Luft im DIN-A-4-Format«. Grünen-Chef Holger Machatschek assistierte: »Wir sind kein Ordnungsamt, wir sind nicht die Polizei«. Xaver Finkenzeller zog die Konsequenz, zog für die CSU-Fraktion den Antrag zurück; der Empfehlung des Untergremiums wird Folge geleistet.

»Wagen der Caritas, Kleinlaster von Handwerkern, Autos von Besuchern und andere werden regelmäßig im Baugraben geparkt«, klagt der Mann und fordert »Felsbrocken, Baumstämme und/oder Metallrohrabgrenzungen« zum Schutz auch der Baumwurzeln. Das Statement der Lokalpolitiker dazu: »Sowohl die Polizei als auch der BA erkennen hier keine Notwendigkeit«.

Das nächste Schreiben: »Weil die Bewohner der Elektrastraße der Mülltrennung kaum folgen«, sollen die Glas- und Kunststoffcontainer sowie die Altkleider-Box »so nah wie möglich Richtung Rosenkavalierplatz verlegt werden, damit sie sich am Weg zum täglichen Einkauf befinden«. Diese Forderung des Anwohners wird an das Unternehmen weitergeleitet, das die nach Beobachtungen seitens der Bürger gut frequentierte Wertstoffinsel betreibt. Und auch der Wunsch nach Müllbehältern – »so konstruiert, dass weder Krähen noch Füchse den Inhalt wieder herauszerren können« – sowie Tütenspender für Hundekot samt »hilfreichen Hinweisschildern« an die Halter von Vierbeinern im Umkreis verabschiedeten die Kommunalvertreter – ans Baureferat/Gartenbau. ikb

Artikel vom 17.05.2012
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