Förderverein des Heimatmuseums lud ein

Unterhaching · Netzwerk voller Geschichte

Viel Interessantes, leider wenig Zuhörer, die Versammlung des Fördervereins des Heimatmuseums in Unterhaching. 	Foto: Kohnke

Viel Interessantes, leider wenig Zuhörer, die Versammlung des Fördervereins des Heimatmuseums in Unterhaching. Foto: Kohnke

Unterhaching · Dass eine Jahreshauptversammlung durchaus informativ und unterhaltsam sein kann, bewies jetzt der Förderverein des Heimatmuseums in Unterhaching.

Gekommen waren Mitglieder des Vereins, des Gemeinderats und geschichtlich interessierte Bürger – der Abend hätte freilich mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Versammlung fand im Museum in der Hauptstraße 51 statt, inmitten seltener Exponate und der Schauvitrinen. Rückblicke und Perspektiven: der Vorsitzende Dr. Harald Nottmeyer und Fachreferenten gaben Einblicke in das umfangreiche Schaffen des Vereins.

Zwei Neuerungen fallen beim Betreten des Museums sofort ins Auge: eine mehrere Quadratmeter große Fotowand, die den Hachinger Bach zeigt und ein sich emsig drehendes Mühlrad. »Beide Schaustücke stammen aus der Ausstellung ›Karfunkelstein und Seide‹, die in der Archäologischen Staatssammlung 2010 zu sehen waren«, freut sich Nottmeyer über die Bereicherung. Mit Unterstützung des Bauhofs konnten die Stücke im letzten Frühjahr abgeholt werden. Für das Ambiente des Saals sind beide ein Treffer: Nicht nur bei den regelmäßig stattfindenden Werkstattkonzerten.

»Wir haben einen knapp bemessenen Haushalt«, erklärt Nottmeyer. Bereits jetzt stünde fest, dass trotz finanzieller Unterstützung der Gemeinde auch im kommenden Jahr wieder ein Zuschussantrag gestellt werden müsse, um die laufenden Kosten zu decken. »Wir bräuchten eine solide Finanzspritze, die die Museumsarbeit absichert und die Angst vor einer Schließung nimmt«, wünscht sich Nottmeyer. Vieles werde eh schon in Eigenarbeit erstellt, »sonst gäbe es das Unterhachinger Museum gar nicht«. Nur 82 zahlende Mitglieder zählt der Verein, der doch für alle Unterhachinger »Geschichte lebendig macht«.

Eines der elementaren Ziele, nämlich die Belange der Heimatpflege zu unterstützen, kann der Förderverein künftig mit mehr Nachdruck verfolgen: Mit seinem Beitritt ins »Denkmalnetz Bayern«. Bald soll es eine Internetplattform geben, die über die Arbeit des Netzwerkes informiert. Unter www.denkmalnetzbayern.de werde es dann eine Übersicht der Denkmal-Initiativen in ganz Bayern geben, Beispiele für gelungene Projekte, aber auch Tipps für die politische Arbeit, verrät Meike Gerchow. »Wenn man so eine Institution früher schon gehabt hätte, hätte man vielleicht mehr Einfluss auf den Abriss des Straßmaier-Hofs haben können«, mutmaßt Nottmeyer.

Die Jahreshauptversammlung schloss mit einem Vortrag des Heimatpflegers Günter Staudter über das Stuckrelief an der Außenwand von St. Korbinian. Dabei, so stellte sich im Rahmen von Gutachten fest, handelt es sich nicht um ein Sandsteinrelief: es besteht nämlich aus Mörtel. »Da das Vorkommen und die Technik derartiger Reliefs bisher kaum dokumentiert sind, erfährt das Objekt eine besondere kunsthistorische Bedeutung«, zitierte Staudter ein Gutachten. Mit großem Engagement, Liebe zum Detail und der Unterstützung des Kunst- und Baureferats, des Landesvereins für Heimatpflege und Spendengeldern können die Restaurierungsarbeiten weitergeführt werden, freut sich der Heimatpfleger. K. Kohnke

Artikel vom 18.05.2012
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