Neuer Chefarzt bei Patientenforum am Dienstag

Erding · Schwerpunkt: Minimalinvasiv

Bei der Vorstellung des neuen Chefarztes: (v.l.n.r.): Sándor Mohácsi (Vorstand), PD Dr. Gerhard Konrad (stv. Ärztlicher Direktor), Dr. Mojtaba Sadeghi (CA Gefäßchirurgie), Martin Bayerstorfer (Landrat).	Foto: VA

Bei der Vorstellung des neuen Chefarztes: (v.l.n.r.): Sándor Mohácsi (Vorstand), PD Dr. Gerhard Konrad (stv. Ärztlicher Direktor), Dr. Mojtaba Sadeghi (CA Gefäßchirurgie), Martin Bayerstorfer (Landrat). Foto: VA

Erding · Erding hat einen neuen Chefarzt: Anfang Mai hat Dr. Mojtaba Sadeghi seine Arbeit im Kreiskrankenhaus Erding aufgenommen. Der Gefäßchirurg tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Dörrler an.

Live erleben kann man den neuen Chefarzt bei einem Patientenforum am Dienstag, 15. Mai, 18 bis 19.30 Uhr, in der Eingangshalle Kreiskrankenhaus Erding. Beim Patientenforum zum Thema „Moderne Möglichkeiten der Gefäßchirurgie“ von den behandelnden Chirurgen die aktuellen Therapiemethoden vorgestellt.

Bypass, Stents und mehr beim Forum

Der neue Chefarzt der Gefäßchirurgie wird über Behandlungen mit Bypass, Stents und vielem mehr berichten – insbesondere was die Haupttätigkeiten der Gefäßchirurgie betrifft. Dazu gehört beispielsweise die Versorgung von „offenen Beinen“: durch eine Verengung oder gar ein Verschluss der Arterien wird die Durchblutung so sehr verschlechtert, dass Patienten Schmerzen beim Laufen oder sogar im Liegen haben. Verletzungen heilen bei diesem Krankheitsbild nur schwer, und ohne Behandlung muss in extremen Fällen eine Amputation vorgenommen werden.

Auch die Behandlung einer der bekanntesten Gefäßerkrankungen wird im Vortrag behandelt: die „Krampfadern“. Hier besteht neben der klassischen, offenen Operation die Möglichkeit, die Patienten mit einem „minimal-invasiven“ Eingriff zu behandeln, um die Belastungen für den Körper geringer zu halten. Viele verschiedene Methoden können Dr. Sadeghi und sein Team dabei anbieten. So kann der jeweilige Patient immer maßgeschneidert nach seinen individuellen Bedürfnissen versorgt werden. Im Anschluss an den Vortrag stehen die Referenten den Besuchern des Patientenforums für Fragen zur Verfügung.

Vor 20 Jahren hat Prof. Dörrler die Abteilung für Gefäßchirurgie im Kreiskrankenhaus Erding gegründet, Ende März ist er in seinen wohlverdienten Ruhestand gegangen. Zum 2. Mai ist nun sein Nachfolger in Erding angetreten: Dr. Mojtaba Sadeghi, der bislang als Leitender Oberarzt der Gefäßchirurgie und Phlebologie der Ludwigs-Maximilians-Universität München tätig war, ist der neue Chefarzt für Gefäßchirurgie am Kreiskrankenhaus Erding. „Mit Dr. Sadeghi konnten wir einen hervorragenden Gefäßchirurgen und sehr erfahrenen Operateur für unser Haus gewinnen“, zeigt sich Vorstand Sándor Mohácsi überzeugt, und Landrat Martin Bayerstorfer schließt sich an: „Der Verwaltungsrat hat die richtige Entscheidung getroffen. Dr. Sadeghi deckt die gesamte Bandbereite der Gefäßchirurgie ab und wird das Behandlungsspektrum im Kreiskrankenhaus Erding durch Einführung modernster Behandlungsmethoden erweitern.“

Auch Dr. Sadeghi freut sich darüber, in Erding als Chefarzt beginnen zu können: „Die Bedingungen hier sind optimal, umfangreiche diagnostische und therapeutische Optionen stehen bereits zur Verfügung. Ich plane eine Erweiterung des Leistungsspektrums und die Einführung neuester Operationstechniken, um die Patienten mit Gefäßerkrankungen individuell und ihrem Krankheitsstadium entsprechend auf höchstem medizinischem Niveau behandeln zu können.“

Neben dem bisher bereits etablierten Leistungsspektrum, das Dr. Sadeghi weiterhin anbieten wird, wird er einige neue Therapieverfahren in Erding etablieren – darunter beispielsweise die Operation an der Halsschlagader in Lokalanästhesie, um einen Schlaganfall zu vermeiden. „Der Patient ist während des Eingriffs bei Bewusstsein, so kann sein neurologischer Status optimal überwacht werden – das ist der Vorteil bei diesem Verfahren“, so der Chefarzt. Diese Operation wird nur in wenigen Krankenhäusern durchgeführt, da neben Geschicklichkeit auch ein hohes Maß an Erfahrung vom Operateur gefordert ist. Dr. Sadeghi hat in letzten Jahren bereits zahlreiche Patienten mit dieser Methode erfolgreich operiert. Weiterhin können zukünftig Patienten mit einem „Aortenaneurysma“, also einer Ausweitung des Blutgefäßes, die bis zum Platzen und Tod durch massiven Blutverlust führen kann, minimalinvasiv operiert werden. Vor allem für ältere Patienten stellt diese Methode einen großen Vorteil dar, da der Eingriff deutlich weniger belastend ist. Eine dritte Neuerung stellt schließlich die Einführung von minimal-invasiven Implantationen von sogenannten fenestrierten und gebranchten Stentprothesen zur Behandlung von ausgedehnten Aneurysmen der Hauptschlagader dar. Dabei wird der ausgedehnte Abschnitt der Hauptschlagader über die Leisten-Pulsader erreicht, ohne dass eine chirurgische Öffnung der Bauch- und Brusthöhle nötig ist. Auch diese Methode bedeutet eine geringere Belastung für die Patienten.

Studium an der LMU in München

Der gebürtige Iraner lebt seit seinem 23. Lebensjahr in München und hat sein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert. Der Facharzt für Chirurgie, mit Schwerpunktbezeichnung Gefäßchirurgie, hat in seinem Berufsleben über 8.800 Operationen selbstständig durchgeführt. Dr. Sadeghi ist zusätzlich als Spezialist für endovaskuläre Techniken anerkannt und hat sowohl das Zertifikat als Endovaskulärer Chirurg sowie als Endovaskulärer Spezialist der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin erhalten. Er möchte auch diese minimalinvasiven Behandlungsverfahren als Alternative zur offenen Operation am Kreiskrankenhaus Erding schwerpunktmäßig anwenden.

Artikel vom 10.05.2012
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