Alte Feuerwache soll abgerissen, eine neue gebaut werden

Berg am Laim · Standard von gestern

Der jetzige Bau mit seinem »Kasernencharme« sei nicht mehr zeitgemäß, sagt Feuerwehrsprecher Sebastian Loher.	Foto: Julia Stark

Der jetzige Bau mit seinem »Kasernencharme« sei nicht mehr zeitgemäß, sagt Feuerwehrsprecher Sebastian Loher. Foto: Julia Stark

Berg am Laim · Bereits seit Jahren müssen sich die Rettungskräfte der Feuerwache 5 in der Anzinger Straße mit Raumnot und veralteten Sicherheitsstandards arrangieren. Nun soll das Gebäude abgerissen und neu errichtet werden. Erste Planungen liegen bereits vor.

In wenigen Wochen wird der Stadtrat über die Entwürfe entscheiden. Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) begrüßt das Projekt. Wenn in der Wache zum Einsatz gerufen werde, müssten die Feuerwehrleute stets darauf achten, beim Hinabgleiten an den Rutschstangen nicht an einer Autotür hängen zu bleiben, klagt Sebastian Loher, Sprecher der Feuerwehr. Die Fahrzeughallen seien viel zu klein. Die Häuser seien aus den 1950er Jahren und »für heutige Verhältnisse unzulänglich«. Auch die Schlafräume und sanitären Anlagen entsprächen nicht mehr den gängigen Standards. Untergebracht seien die Rettungskräfte in Vier- und Fünfbettzimmern, statt Wasch- räumen gebe es Reihenwaschbecken. Dieser »Kasernencharme« sei inzwischen nicht mehr üblich.

Doch ab Frühjahr 2014 soll auf dem Gelände eine neue, moderne Feuerwache entstehen. Die Entwürfe dazu werden dem Stadtrat am 26. Juni vorgestellt. Das Problem: Die Bauarbeiten müssen bei laufendem Betrieb stattfinden. Deshalb wird in einem ersten Abschnitt zunächst der Sportplatz bebaut. Wieder hergestellt werden könne das Trainingsgelände, das auch von verschiedenen Vereinen wie etwa dem Polizeiverein genutzt werde, jedoch nicht. »Die Kollegen bedauern das, aber es gibt keine andere Möglichkeit«, so Loher.

Mitte 2016 werde die Wache in das vierstöckige, neue Gebäude einziehen. Anschließend werde das bestehende Ensemble abgerissen und auch diese Fläche bebaut. Erneuert werden solle außerdem die Überdruckkammer. Dort werden unter anderem Tauchunfälle behandelt: »Das ist die einzige Einrichtung dieser Art in München, die rund um die Uhr besetzt ist«. Immer wieder würden verunglückte Rettungstaucher aus ganz Bayern und Österreich eingeflogen. Eingesetzt werde die Kammer, die ursprünglich noch vom Bau der U-Bahn aus den 1970er Jahren stamme, aber auch bei Kohlenmonoxidvergiftungen bei Zimmerbränden: »Sie wird etwa 50 Mal im Jahr genutzt.«

Vorgesehen ist zudem ein neuer Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Wache. Bislang landen die Helikopter auf der Freifläche am Sportplatz. Im Zuge der Baumaßnahmen soll auch das Zentrum für Katastrophenschutz, das derzeit in Sendling ansässig ist, nach Berg am Laim verlagert werden. Anwohnerbeschwerden zu dem Bauvorhaben gibt es laut BA-Chef Josef Koch übrigens nicht. Auch das Stadtteilparlament selbst sei mit dem Projekt einverstanden. Über die Umsetzung muss jedoch der Stadtrat entscheiden. Julia Stark

Artikel vom 08.05.2012
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