Ein Jahr Personensuchhunde bei der Münchner Polizei

München · Besonders gute Spürnasen

Hilfreiche Partner mit der kalten Schnauze: Buddy (l.) und Lilly. Foto: Polizei

Hilfreiche Partner mit der kalten Schnauze: Buddy (l.) und Lilly. Foto: Polizei

München · Seit einem Jahr sind jetzt zwei Personensuchhunde bei der Diensthundestaffel der Münchner Polizei im Einsatz, die beide im Mai 2009 auf die Welt kamen: Beaglehündin Lilly und der Hannoversche Schweißhund Buddy.

Mit der neuen Unterstützung der Personensuchhunde hofft das Polizeipräsidium München auf eine große Arbeitsentlastung in diesem personalintensiven Aufgabenbereich. 2011 wurden bei der Einsatzzentrale 5.388 Einsätze angelegt, die mit vermissten Personen zu tun hatten. Viele Fälle erledigten sich schnell, da die Personen sofort aufgefunden wurden oder sich zwischenzeitlich meldeten. 4.343 Fälle mussten jedoch vom Kommissariat 14 für Vermisstensachen bearbeitet werden, was neben Büroarbeit auch viel aktives Suchen bedeutet.

In 187 Fällen haben dabei Hunde der Diensthundestaffel mitgeholfen. Schon im ersten Einsatzjahr hatten Buddy und Lilly Erfolge vorzuweisen. Sie erschnüffelten in mehreren Fällen „Bewegungsbilder“ von Verdächtigen, die dem Sachbearbeiter wichtige Hinweise für die Überführung der Täter gaben. Buddy unterstützte etwa im Herbst 2011 das Polizeipräsidium Oberbayern Süd bei der Suche nach einem Mountainbiker am Hochries. Er begann seine Suche am Mountainbike des Vermissten. Danach folgte er der Spur bis unterhalb des Zellerhorns. Dort brach er die Suche ab. Der Vermisste, leider bereits tot, wurde daraufhin etwa 160 Meter unterhalb dieser Stelle von der Bergwacht geborgen.

Und erst am 15. April 2012 lösten Bekleidungsstücke, die eine Passantin am Isarufer in der Nähe der Ludwigsbrücke entdeckt hatte, einen Suchhundeeinsatz aus. Da man nicht ausschließen konnte, dass eine Person ins kalte Wasser gefallen war und sich in Not befindet, fand eine große Absuche statt. Mehr als 30 Beamte waren dafür im Einsatz. Mithilfe eines Personensuchhundes wurde dann eine Spur erkannt, die von der Bekleidung weg zum S-Bahnhof Isartorplatz führte. Mit dieser Spur und der ergebnislosen Absuche an der Isar konnte man davon ausgehen, dass keine akute Notlage für einen Menschen in der Isar bestand.

Während die Leichen-, Rauschgift- oder Sprengstoffsuchhunde eine sogenannte duale Ausbildung genossen haben und damit gleichzeitig noch Schutzhunde sind, haben Personensuchhunde diese Ausbildung nicht. Schutzhunde sollen zum Beispiel einen Einbrecher verbellen oder auf einen bewaffneten Angreifer losgehen. Der Personensuchhund dagegen kennt den Menschen grundsätzlich nur positiv und sucht ihn – anhand einer Duftspur an einem Gegenstand des Vermissten – von sich aus gerne.

Artikel vom 04.05.2012
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