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Mammutprojekt: U-Bahnhof Sendlinger Tor soll saniert werden
Zentrum · Kapazität am Ende
So könnte der U-Bahnhof Sendlinger Tor, laut Herbert König (kl. Foto) das »wohl komplexeste und bedeutsamste Projekt«, später mal aussehen. MVG/SWM
Zentrum · Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) plant eine Instandsetzung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor. Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen komme es dort derzeit regelmäßig zu Engpässen und Verspätungen der Züge, erklärte Gunnar Heipp, Leiter Strategische Planungsprojekte.
Eine Neugestaltung der Auf- und Abgänge soll dies verhindern. Nach den U-Bahnhöfen am Marienplatz und dem Hauptbahnhof soll nun die Station am Sendlinger Tor erneuert werden. Auch dort ist die Bausubstanz marode, die Aufgänge entsprechen nicht mehr den Sicherheitsvorschriften. Allerdings gibt es ein weiteres Problem: Der Bahnhof reicht für das hohe Fahrgastaufkommen nicht mehr aus. Etwa 150.000 Menschen steigen dort täglich ein oder aus. Die 1971 erbaute Station sei »viel zu klein für die heutige Nachfrage«, sagt Heipp. Die Fahrgastzahlen hätten sich seither verdreifacht. Es bestehe Handlungsbedarf.
Um dem täglichen Gedränge ein Ende zu setzen, hat die MVG nun eine Machbarkeitsstudie erstellt. Abhilfe schaffen soll eine neue Anordnung der Rolltreppen. Diese befinden sich derzeit zentral auf dem Bahnsteig der U3 und U6. Die Auf- und Abgänge sollen im Zuge der Umbauten voneinander getrennt und um zwei weitere Treppen ergänzt werden. Zudem sollen auf dem Bahnsteig der U1, U2 und U7 ein Zugang zur Oberfläche in die Blumenstraße und ein weiterer ins Sperrengeschoss errichtet, sowie zwei zusätzliche Durchbrüche zwischen den Röhren geschaffen werden. Außerdem soll die Station behindertengerecht umgebaut werden. Dazu ist eine Anhebung der Bahnsteige nötig. Auch die Aufzüge, die bislang nur bis zum Sperrengeschoss reichen, sollen künftig bis an die Oberfläche gehen. Mit dem Sendlinger Tor gehe man das »wohl komplexeste und bedeutsamste« Sanierungsprojekt an, sagte der MVG-Geschäftsführer Herbert König. Die Kosten lägen bei rund 70 bis 80 Millionen Euro. Den Löwenanteil muss die MVG selbst aufbringen, für den Umbau der Treppen und Maßnahmen für Barrierefreiheit und Brandschutz können allerdings Fördermittel beim Freistaat beantragt werden. Der Stadtrat wurde in der vergangenen Woche über das Projekt informiert.
Mit dem Umbau kann aber nach Einschätzung der MVG erst in drei bis vier Jahren begonnen werden. Für die Errichtung der Aufgänge ist nämlich ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren nötig. Die Bauzeit soll dann noch einmal etwa drei bis vier Jahre dauern, da sie bei laufendem Betrieb stattfinden soll. »Aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben«, so Heipp. Julia Stark
Artikel vom 24.04.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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