München/Haidhausen · Alles gelogen

Prof. Christoph Lindenmeyer spricht mit verschiedenen Gästen. Foto: Kornelia Boje

München/Haidhausen · Die neue Reihe »Denken in Zwischenzeiten« startet am Samstag, 28. April, 19 Uhr im Gasteig, Rosenheimer Straße 5. Die Erste Veranstaltung steht unter dem Titel »Lügen haben Beine«. Der Eintritt kostet 7 Euro.

Dass der Mensch bis zu 200 Mal täglich lügt, ist mittlerweile aus den Langzeitstudien der Lügenforschung hinlänglich bekannt. Allerdings sind bewusste Täuschungsmanöver nicht nur bei Menschen gängige Mittel, die Wirklichkeit zu schönen bzw. sich einen Vorteil zu verschaffen: Forscher konnten bei Primaten und Vögeln beispielsweise beobachten, wie Artgenossen bewusst getäuscht werden, wenn es darum geht, vor den anderen an eine entdeckte Beute zu gelangen oder entgegen bestehender Gruppenregeln nicht teilen zu müssen. Die Lüge ist das erste von drei Themen, denen sich Prof. Christoph Lindenmeyer im Gespräch mit dem Evolutionsbiologen Prof. Dr. Josef Reichholf widmen wird.

Reichholf lehrt Naturschutz und Ökologie an der TU München und leitete bis 2010 die Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in München. In seinem Buch »Rabenschwarze Intelligenz« beschreibt er als ein typisches Verhalten der Kolkraben vorgetäuschte Freundlichkeit den Artgenossen gegenüber, um diese besser kontrollieren zu können. Auf dem Programm in der neuen Reihe stehen außerdem »Im Zweifel für den Zweifel« mit Prof. Dr. Helmut Friedel, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und des Kunstbaus München sowie »Dazwischen – Das Lob der Pause« mit Prof. Dr. Karlheinz Geißler, Zeitforscher und emeritierten Professor für Wirtschaftspädagogik.

Veranstalter dieser Vortragsreihe ist die Offene Akademie der Münchner Volkshochschule.

Artikel aktualisiert am 24.04.2012.

Artikel vom 23.04.2012
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