Mehr Radlunfälle: Polizei setzt Aktion fort

München · Aufeinander achten

Aufgrund der Zunahme der Fahrradunfälle im Frühjahr 2011 von über 30 Prozent wurde von der Münchner Polizei die Aktion „Gscheid radln!“ ins Leben gerufen. Foto: Polizei

Aufgrund der Zunahme der Fahrradunfälle im Frühjahr 2011 von über 30 Prozent wurde von der Münchner Polizei die Aktion „Gscheid radln!“ ins Leben gerufen. Foto: Polizei

München · Erst am Wochenende stürzte am 14. April auf Höhe des Müllerschen Volksbads ein Radfahrer, der keinen Helm trug, vermutlich aufgrund seiner starken Alkoholisierung. Bei dem Sturz verletzte sich der Mann lebensgefährlich (Schädelbasisbruch und Gehirnblutung).

Die alarmierenden Unfallzahlen mit Radlern sind Grund genug für die Münchner Polizei, ihre Aktion „Gscheid radln – aufeinander achten!“ 2012 fortzusetzen. Im Jahr 2011 ereigneten sich im Stadtgebiet München insgesamt 2.509 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern. Dies entspricht einem Anstieg von 19,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Unfällen wurden 2.225 Radfahrer verletzt, was den höchsten Wert in den letzten zehn Jahren markiert. Von den bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet insgesamt 668 schwerverletzten Personen waren 283 Radfahrer. In den letzten zehn Jahren verzeichnete die Polizei nur 2009 mit 295 schwerverletzten Radfahrern einen höheren Wert. „Fast jeder zweite Schwerverletzte (43 Prozent) bei Verkehrsunfällen im letzten Jahr in München war als Fahrradfahrer unterwegs“, betont Polizeivizepräsident Robert Kopp. In mehr als der Hälfte (56 Prozent) der Fälle waren Fahrradfahrer die Mitverursacher, wobei Pkw-Führer in knapp zwei Drittel (62,7 Prozent) ihrer Unfälle Mitverursacher waren.

Seit 16. April bis einschließlich 6. Mai führt das Polizeipräsidium München die erste von zwei Schwerpunktaktionen unter dem Gesamtmotto „Miteinander“ durch, was bedeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer miteinbezogen werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei auf den Schutz der Radfahrer gelegt, wie z.B. verbotenes Radwegparken oder vorschriftswirdriges Abbiegen durch Kfz. Bei der zweiten Aktion ab Juli 2012 geht es insbesondere um die Regelkonformität der Radfahrer. Dabei stehen risikoreiche bzw. gefährliche Verhaltensweisen, wie die vorschriftswidrige Benutzung von Radwegen oder Missachtungen des Rotlichts im Vordergrund. In der ersten Aktionswoche führt die Polizei nach einem festgestellten Fehlverhalten vorwiegend verkehrserzieherische Gespräche. Ab der zweiten Woche werden verstärkt Verwarnungsgelder erhoben bzw. Verstöße zur Anzeige gebracht.

Darüber hinaus wird die Münchner Polizei unter anderem mit „roten Karten“, eine für Radfahrer, die andere für Kfz- Führer und Fußgänger, auf gefahrenträchtige Verstöße und deren Rechtsfolgen hinweisen und einen Anstoß zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr geben sowie mit Infoständen an Örtlichkeiten besonders schwerer Unfälle und bei Veranstaltungen der Landeshauptstadt München präsent sein.

Polizeivizepräsident Robert Kopp: „Den wichtigsten Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr können alle Verkehrsteilnehmer, damit auch die Radfahrer, mit der Beachtung der Verkehrsregeln und einer stets rücksichtsvollen Teilnahme am Straßenverkehr immer selbst leisten!“

Artikel vom 21.04.2012
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