Führung zu Pflanzen in Shakespeares Werken

Nymphenburg · Stiefmütterchen-Zauberkraft

Aus Narzissen eine Girlande: Auch diese Blumen spielen eine Rolle in berühmter Dichtung. Foto: VA

Nymphenburg · Der Botanische Garten München-Nymphenburg, Menzinger Straße 65, bietet am Sonntag, 22. April, 10 Uhr. eine Führung »Pflanzen in Shakespeares Werken« mit Gabriele Kisser-Priesack. Treffpunkt ist vor dem Gewächshauseingang.

Der berühmte Dichter William Shakespeare (1564-1616) verbrachte seine Jugend auf dem Lande. Er kannte die Pflanzen, die auf den Feldern und Wiesen um Stratford-upon-Avon wuchsen. Häufig beschrieb er diese Pflanzen in seinen Stücken und betonte damit ihren volkstümlichen Charakter. Zu seiner Zeit, im 16. Jahrhundert, galten Kräuter als Mittel gegen die Pest und andere Krank­heiten. Die Menschen versuchten, sich mit Kräutern, die sie in Duftkugeln bei sich trugen, zu schützen.

Auch Bäume sind wichtig

In seinen Werken nennt er viele Pflanzen. So etwa das Stiefmütterchen, dessen Saft Liebeszauberkraft habe. Träufelt man diesen nämlich in die Augen von Schlafenden, so verliebt sich die Person beim Aufwachen in das allererste Lebe­wesen, dessen sie ansichtig wird, heißt es. Im »Sommernachtstraum« verliebt sich die Elfenkönigin Titania auf diese Weise in einen Esel.

Kaiserkrone, Narzisse, Schwertlilie und Primeln – mit diesen Pflanzen vergleicht Perdita im »Wintermärchen« bei der Begrüßung den Königssohn, dem sie daraus eine Girlande winden will. Der Königssohn gibt sich als einfacher Mann; Perdita ist gleichfalls königlicher Herkunft, wächst aber nichtsahnend als Findelkind bei einem Hirten auf.

Neben verschiedenen Kräutern und Blumen spielen auch Bäume eine Rolle. So droht im »Sturm« der verstoßene König Prospero seinem Luftgeist Ariel, den er aus der Rinde einer Fichte freigezaubert hat, dass er ihn in die Rinde einer Eiche zaubern würde, wenn er sich weiterhin beschwerte und seine Befehle nicht ausführte.

Bezug zu den Texten und Stücken

Weitere »Shakespeare-Pflanzen« wird Kisser-Priesack bei ihrer Führung zeigen und den Bezug zu den entsprechenden Texten des berühmten Dichters herstellen.

Artikel vom 18.04.2012
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