Nur eines von zwei Projekten findet Mehrheit im BA

Bogenhausen · Neue Kinderkrippen

Die Schreinerei an der Vollmannstraße 53 soll zu einem Kindergarten umgebaut werden.	Foto: ikb

Die Schreinerei an der Vollmannstraße 53 soll zu einem Kindergarten umgebaut werden. Foto: ikb

Bogenhausen · Der Mangel an Betreuungsplätzen für Kinder jeder Altersstufe im Stadtbezirk bereitet seit langem vielen Eltern Kopfzerbrechen. Kommunal- wie Stadtpolitiker sind aber bestrebt, die Lage zu verbessern.

Zwei Vorhaben sorgten erneut unter Anwohnern und bei den Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA) für Aufregung: In einer ehemaligen Schreinerei an der Vollmannstraße 53 sollen etwa 70 Plätze entstehen, in der Vollmannstraße 59, vormals Büroräume einer Anwaltskanzlei, sollen künftig fünf Dutzend Mädchen und Buben in einer Krippe betreut werden. Ersteres Projekt segnete der BA jetzt ab, das zweite Vorhaben wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Vor einem halben Jahr lautete die Stellungnahme zu den Anträgen: »Der BA begrüßt die Vorhaben, befürchtet aber Verkehrsprobleme. Das Kreisverwaltungsreferat soll die Situation prüfen.« Das Gremium rechnet mit Bring- und Holfahrten für mindestens 130 Kinder, starkem Fußgänger- und Radlverkehr zum und vom Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium, sowie rundum viel Verkehr. Seinerzeit, wie auch Anfang Februar, beim einstimmigen Beschluss im Unterausschuss Planung, waren sich die Bürgervertreter einig: Ja zu beiden Projekten mit dem Zusatz, die Stellplatzsituation »ist für den Hol- und Bringverkehr der Kinder unzureichend«.

Eine Woche später jedoch, bei der BA-Tagung, gab es nurmehr für den Plan Nr. 53 – Antragsteller ist Elly & Stoffl Cosimapark GmbH – einhellige Zustimmung. Beim Projekt im Haus 59 machte die CSU einen Rückzieher, da laut Fraktionschef Robert Brannekämper die Lokalbaukommission (LBK) »das ablehnt«. Und auch der BA soll sagen: »Zwei Einrichtungen fast nebeneinander mit der Problematik An- und Abfahrt – das funktioniert nicht. Nur weil Bedarf ist, können wir nicht alles außer Kraft setzen«. SPD-Fraktionschef Peter Scheifele konterte: »Seltsam, immer wieder hören wir von Ihnen, dass es zu wenig Betreuungsplätze gibt. Kommen viele Bürger wegen eines Themas, fällt die CSU um.«

Darauf entbrannte eine bisweilen konfuse Debatte im BA. Eine Reihe verschiedenster Argumente rund um Lärm und Lebensqualität sowie zahlreiche Verfahrensvorschläge machten die Konfusion perfekt, ehe der Punkt Vollmannstraße 59 mit 18 gegen 15 Stimmen abgelehnt wurde. Brannekämpers treffender Kommentar zur Sitzung: »Es ist langsam peinlich, was wir hier abziehen.« ikb

Artikel vom 18.04.2012
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