Konzerte, Filme und Exkursionen ab 19. April

München · „Stimmen der Roma“

In seiner Reihe „Die Stimmen der Roma“ widmet das Filmmuseum München dem Regisseur Tony Gatlif eine Retrospektive mit sieben Filmen. Am 25. und 26. April ist der Regisseur dort zu Gast. Foto: VA

In seiner Reihe „Die Stimmen der Roma“ widmet das Filmmuseum München dem Regisseur Tony Gatlif eine Retrospektive mit sieben Filmen. Am 25. und 26. April ist der Regisseur dort zu Gast. Foto: VA

München · Die Roma, darin eingeschlossen die Sinti, bilden mit etwa zwölf Millionen Angehörigen die größte Minderheit in Europa. Sie leben aufgeteilt in mehrere ethnische Gruppen in allen europäischen Ländern.

Ausgrenzung, Diskriminierung und Benachteiligung sind europaweit noch immer prägende Fakten für viele europäische Roma. Eine neue Generation von Roma Aktivisten und Künstlern setzt sich jedoch mit diffusen Fremdbildern und Zuschreibungen sowie bestehenden Traditionen sehr bewusst auseinander. Es wächst ein neues kulturelles Selbstbewusstsein. Dieses steht vom 19. April bis 22. Mai im Zentrum der stadtweiten Veranstaltungsreihe „Stimmen der Roma“. Das Programm präsentiert im Zeitraum von fünf Wochen in etwa 30 Veranstaltungen an verschiedenen Orten in München ein breites Spektrum aus dem zeitgenössischen Kunstschaffen der Roma.

In Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen, einer eigenen Filmreihe im Filmmuseum, Konzerten, einer Lesenacht und Stadtführungen verschaffen sich die „Stimmen der Roma“ Gehör und präsentieren sich als fester Bestandteil der europäischen Gesellschaften. Ein spezielles Schulprogramm ergänzt das Angebot für Jugendliche.

Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe mit dem Podium „Roma. Kultur im Aufbruch?“ am 19. April im Münchner Gasteig. Teilnehmer sind namhafte Romakünstler wie der in Köln lebende Schriftsteller Jovan Nikoli, die international erfolgreiche Kuratorin Timea Junghaus aus Budapest, die 2007 den ersten Roma Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratierte, der junge Musiker und Komponist Adrian Gaspar aus Wien sowie der Autor, Kulturwissenschaf tler und Musiker Alexian Santino Spinelli aus Italien.

Die Münchner Stadtbibliothek zeigt im Gasteig vom 3. Mai bis zum 22. Mai die Ausstellung „Showrom – Stimmen der Roma“ mit Videoinstallationen, Fotoarbeiten und Graphiken. Ein Stadtrundgang „auf den Spuren einer Minderheit“, zu Sinti und Roma in München, findet am Freitag, 27. April, 17 bis 19 Uhr, (ebenfalls am 8. Mai) statt – in Zusammenarbeit mit Stattreisen München e.V. und dem NS-Dokumentationszentrum München.

Im Oktober 1418 kamen erstmals „ziegeyner .. [aus] ... Klayn Egipten“ nach München... Der Rundgang informiert über die Geschichte der Minderheit in der Stadt und Gesellschaft und will dazu beitragen, Vorurteile abzubauen. Die Tour ist kostenlos, Anmeldung erwünscht unter Tel. 0 89/54 40 42 30 oder E-Mail info@stattreisen-muenchen.de. Treffpunkt: Spielzeugmuseum (Turm des Alten Rathauses) am Marienplatz.

Und am Samstag, 12. Mai, findet von 11 bis 16 Uhr eine Busexkursion statt zur Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in München. Die Exkursion verbindet einen historischen Querschnitt mit der heutigen Situation von Sinti und Roma in München. Dabei geht es um diverse Facetten des Zusammenlebens. Die Endstation KZ-Gedenkstätte Dachau ist zudem nicht nur ein Ort der Verfolgung, sondern auch der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma, die 1980 dort mit einem Hungerstreik auf ihre Lage aufmerksam machten. Treffpunkt: Ettstraße 2 vor dem Polizeipräsidium, Teilnahmegebühr 5 Euro. Anmeldung erforderlich unter Tel. 0 89/54 40 42 30, info@stattreisen-muenchen.de.

Artikel vom 17.04.2012
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