Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus

Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, es ist gut, dass sich die maßgeblichen politischen Parteien in Deutschland nach dem Rücktritt von Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten mit Joachim Gauck schnell auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt haben.

Für mich persönlich war Gauck von Anfang an der bessere Kandidat. Diese Überzeugung hat ihren Ursprung in einem persönlichen Erlebnis, das ins Jahr 1994 zurückreicht. Damals machte ich zwei Monate lang ein journalistisches Praktikum bei der Thüringischen Landeszeitung in Weimar. Ich erlebte eine ereignisreiche Zeit. Hochrangige Politiker wie der damalige Bundespräsident Roman Herzog oder Michail Gorbatschow gaben sich dort sprichwörtlich die Klinke in die Hand.

Ein Ereignis hat sich mir jedoch besonders tief eingeprägt: die Rede Joachim Gaucks, die er in der Reihe »Reden über Deutschland« im Deutschen Nationaltheater Weimar gehalten hat. Sein Thema war Zivilcourage. Er machte deutlich, dass es auch in einem Unrechtsregime wie dem der DDR nicht immer gleich der Bereitschaft zu heldenhaftem Märtyrertum bedurfte, um dem menschenverachtenden Apparat die Stirn zu bieten. Manchmal reichte dafür auch Zivilcourage, gepaart mit der Frechheit und Schläue eines Hauptmanns von Köpenick, aus.

Gauck erzählte beispielsweise von der Feuerwehr Plauen, die in der Zeit der Montagsdemonstrationen von der Stasi aufgefordert worden war, die Menschenansammlungen aufzulösen. Mit einer ausgeklügelten »systemkonformen« Sachargumentation verweigerte die damalige Führung der Plauener Feuerwehr den Befehl, ohne dass die Stasi ihr daraus »einen Strick« hätte drehen können. Ich habe Joachim Gauck schon damals, im Jahr 1994, als großen Mutmacher erlebt; und es hat mir seitdem immer imponiert, wie unbeirrbar er den Wert der Freiheit preist, die damit verbundenen Chancen hervorhebt, aber auch die damit einhergehende Verantwortung betont. Gauck sagt ohne Umschweife, dass wir stolz sein dürfen auf die gewonnene Freiheit in unserem Land. Deshalb freue ich mich auf diesen Bundespräsidenten!

Eine andere Vorfreude von mir ist eher profaner Natur. Sie bezieht sich auf die bevorstehende Wiedereröffnung der »Ratsstuben«. Mitte März sollen die umfangreichen Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann beginnt eine neue gastronomische Ära in unserer Ortsmitte. Erstmals wird es in Ottobrunn wieder ein Restaurant mit hochwertiger Bayerischer Küche geben. Der alte und neue Pächter der Gastronomie im Wolf-Ferrari-Haus, die Brauerei Aying, hat dem Gemeinderat zugesichert, dem Objekt künftig besondere Aufmerksamkeit widmen zu wollen. Um den Neuanfang augenfällig zu machen, heißen die Ratsstuben ab sofort »Ayinger im Wolf-Ferrari-Haus«. Einen neuen Namen bekommt auch die ehemalige »Ferrari-Bar«“. Das Lokal, das seine Gäste bereits seit Ende Februar mit Dallmayr-Kaffeespezialitäten verwöhnt, heißt jetzt »Café am Rathaus«. Kommen Sie und genießen Sie! Spätestens wenn die Fastenzeit um ist!

Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 03.04.2012
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