400 Jahre Maler in Schleißheim – ein Abend mit den »Freunden« der Gemeinde

»Ein Mekka für Künstler«

Oberschleißheim · Dem Thema »400 Jahre Maler in Schleißheim, von Peter Candid bis Eberhard Lorenz« widmet sich am Freitag, 25. Mai 2001, der Kulturverein »Freunde von Schleißheim« mit einem Vortragsabend.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Konferenzraum des Oberschleißheimer Bürgerzentrums, wo unter anderem Alfons Neubauer, unter Zuhilfenahme von Dias und etlichen Originalobjekten, zu diesem Thema referieren wird. Eintritt (für Nichtmitglieder) 4,- DM. Schleißheim, das ist ein Name für Fluggeschichte, bayerische Geschichte, Baugeschichte und besonders für »Maler«.

Vor allem die Schlossbauten der Wittelsbacher waren es, die immer wieder Künstler sowohl zur Dienstleistung am »Bau« in den Ort lockten als auch Freischaffende animierten, sich hier niederzulassen. Letztere nutzten zusätzlich die Schönheit der Natur rings um den Ort. Seit 400 Jahren strahlt Schleißheim in ihrem Glanze. Als erster trat Peter Candid (1528-1628) in das Rampenlicht. Sein Muttergottesbild mit Wilhelm V. schmückte erst die Wilhelmskapelle, dann die Schlosskirche und schließlich die Pfarrkirche Maria Patrona Bavariae.

Jetzt befindet sich das Kunstwerk im Freisinger Diözesanmuseum. Von Candid gibt es viele Zeichnungen, die er als Vorlage für die Deckengemälde im Alten Schloss anfertigte. Nicht weniger bekannt ist Cosmas Damian Asam (1686-1739). Er verewigte sich nicht nur im Neuen Schloss, sondern fertigte für Max Emanuel auch noch viele Zeichnungen an, die als Kupferstiche eine weite Verbreitung fanden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich gleich mehrere Maler in der Gemeinde nieder, was beispielsweise die Familie Hilg dazu veranlasste, hinter ihrem Haus an der Dachauer Straße zwei Ateliers errichten zu lassen. Der bekannteste Künstler jener Zeit war zweifelsohne Paul Klee. An die Wurzeln berühmter Vorfahren knüpft Eberhard Lorenz (geb. 1936) an.

Er arbeitet seit 1984 im Nordflügel des Neuen Schlosses, wo er in seinem Atelier Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen, Lithos u.a. produziert, und Malunterricht erteilt. Zu seinem 65. Geburtstag erschien jetzt eine Retrospektive, die an dem Veranstaltungsabend ebenfalls gezeigt werden soll. Die Malerei in Schleißheim repräsentiert nicht nur eine jahrhunderte lange Entwicklung in der Kunstgeschichte, sie offenbart auch in gebührendem Maße die Besonderheit Oberschleiheims. N.F.

Artikel vom 23.05.2001
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