Skate-Anlage »Super-Bowl« in Feldkirchen eröffnet

Feldkirchen · »Einfach klasse!«

»Geht doch ganz easy!« Der zwölfjährige Tobi beweist beim Sprung aus der Bowl, dass er die Tricks der Profis beherrscht. Foto: ikb

Feldkirchen · Ob Miniramp (geneigte Auffahrt), Rail (Geländer), Bowl (Schüssel) oder Obstacle (Hindernis) – auf »Herz und Nieren« getestet wurde die neue Skateanlage in der Gemeinde neben dem Bolzplatz an der Philipp-Hauck-Straße von vielen Mädchen und Buben bereits an den sonnigen Tagen in den vergangenen Wochen.

Schließlich war der kleine Park baulich bereits fertig. Offiziell übergeben und eröffnet hat die »Pipe« jetzt Bürgermeister Werner van der Weck im Beisein von vielen Müttern und Vätern mit ihren etwa zwei Dutzend Kindern im Alter von drei bis 16 Jahren. Ob alt oder jung – alle sind von dem betonierten und eingezäunten Werk begeistert. Der zwölfjährige Moritz fasste sein Urteil kurz und bündig zusammen: »Einfach klasse!«

Die meisten Kinder kannten bereits fast alle Details »ihrer« Anlage, kurvten auf Rädern und Skates herum ohne einander in die Quere zu kommen. »Die konnten alles schon ausprobieren, das konnten wir nicht verhindern, sonst hätten wir einen zwei Meter hohen Zaun errichten müssen, und über den wären sie wahrscheinlich geklettert«, erzählte schmunzelnd das Gemeindeoberhaupt. »Jetzt hat auch Feldkirchen seine sehnlichst erwartete Super-Bowl, wir alle können stolz auf diese Anlage sein. Kinder, passt gut auf, dass euch nichts passiert, und allen viel Spaß«. Kaum hatte van der Weck mit diesen Worten den Startschuss gegeben, stürmten die Kinder den Park. Ob Inline-Skates, Skateboards, BMX-Räder, Kopf-, Knie- und Ellenbogenschützer – endlich konnten viele Weihnachtsgeschenke offiziell genutzt werden. Nach Herzenslust austoben – kein Wohngebäude ist in der Umgebung – kann sich der Nachwuchs werktags von 8 bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 13 und 15 bis 20 Uhr. Die Benutzung ist aber nur »mit geeigneter Schutzausrüstung« erlaubt.

Laut Planungsleiterin und Landschaftsarchitektin Claudia Zech von der Firma TOPgrün kostete die auf 550 Quadratmeter Grund in zwei Ebenen angelegte mehr als 200 Quadratmeter große Skateanlage rund 210.000 Euro. In knapp zwei Monaten war das Projekt realisiert worden, »wobei die Jugendlichen bei den Vorplanungen einbezogen waren und 97 Prozent aller Wünsche berücksichtigt wurden«, wie Michael Aigner vom Feldkirchener Bauamt sichtlich stolz erzählt.

Noch ein wenig wackelig auf den Beinen staksen die sechsjährige Isabella und ihr neunjähriger Bruder Maxi, nachdem ihre Mutter beim Anziehen der Rollschuhe, der gepolsterten Helme und Knieschoner geholfen hatte, auf die Bahn. Von Minute zu Minute waren die Geschwister sicherer unterwegs. Und demnächst geht’s wohl noch besser: »Wir machen bald beim TSV einen Kurs«, freut sich der Bub. Derweil fahren die beiden zwölfjährigen Moritz und Tobi auf ihren BMX-Rädern wie Profis in die Bowl, um Sekunden darauf am anderen Ende fliegend aus der Schüssel kommend ohne Sturz auf der Ebene wieder zu landen. »Geht doch ganz easy«, meint Tobi auf die Frage, ob so etwas nicht schwierig sei, und tritt schon wieder kräftig in die Pedale, um Tempo für den nächsten Parforceritt zu gewinnen. All diese Kunststücke der großen Jungs bestaunt der kleine Sebastian, der offensichtlich müde geworden, sich am Rand einfach auf seinem Board sitzend ein wenig ausruht.

Unterdessen schiebt die fünfjährige Malu ihr Radl auf die Rampe, blickt skeptisch den »Abhang« hinunter und wagt dann die Schussfahrt. Das Mädchen strahlt im Auslauf übers ganze Gesicht und startet sofort den nächsten Versuch… ikb

Artikel vom 03.04.2012
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