Mittagsbetreuung für alle Erdinger Kinder

Erding · Grundschule bis 17 Uhr

Das bisherige Schülercafé der Mittelschule wird bis September zur kleinen Mensa für Mittelschule und Grundschule umgebaut. Foto: bb

Das bisherige Schülercafé der Mittelschule wird bis September zur kleinen Mensa für Mittelschule und Grundschule umgebaut. Foto: bb

Erding · Auch an den Erdinger Grundschulen wird die Betreuung der Kinder bis 17 Uhr zur Norm. Bereits vor einem Jahr begannen die Schulen Grüner Markt und Carl Orff in Altenerding mit ihren verlängerten Mittagsbetreuungen bis 17 Uhr, in der Grundschule am Lodererplatz bietet noch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Containern eine Betreuung bis 17 Uhr an, wird das im kommenden Schuljahr aber nicht mehr tun.

Dann stellt auch hier die Kommune diesen Service für Kinder und Eltern bereit, beschloss der Verwaltungs- und Finanzausschuss der Stadt. Zudem wird das Jugendcafé in der Mittelschule Altenerding für 50.000 Euro zur Mensa umgebaut. Vor einem Jahr begann man an den Erdinger Grundschulen mit der verlängerten Mittagsbetreuung bis 17 Uhr, um so dem kontinuierlich steigenden Bedarf der Schüler nachzukommen. Lediglich an der Grundschule am Ludwig-Simmet-Anger gab es dafür nicht genügend Nachfrage, was wohl am benachbarten AWO-Hort im Kinderhaus „Hand in Hand“ liegt, wo man die verlängerte Betreuung ebenfalls anbietet. Bei den beiden Grundschulen am Grünen Markt sowie Carl Orff in Altenerding wollte man außerdem den steigenden Abwanderungen von Schülern entgegenwirken, die in benachbarten Horten mit Gastschulgenehmigung unterschlüpften. An diesen beiden Schulen wird die Mittagsbetreuung auch künftig fortgesetzt, obwohl es, wie Sachgebietsleiter Alois Gabauer betonte, „eine absolut freiwillige Leistung der Stadt ist, für die wir keinerlei Zuschüsse bekommen“. Aufgrund der großen Resonanz auf das Angebot mussten beide Schulen Personal einstellen. Am Grünen Markt entstand so im vergangenen Schuljahr ein Defizit von rund 2.000 Euro, das in diesem Jahr auf 6.500 Euro anwächst. An der Carl-Orff-Grundschule sank das Minus hingegen von 2.750 (2010/2011) auf rund 1.900 Euro in diesem Schuljahr.

Ganztagsbetreuung ist sehr gefragt

Die AWO betreibt seit mehreren Jahren an der Mittelschule Altenerding (direkt neben der Carl-Orff-Grundschule) eine offene Ganztagesbetreuung mit im Schnitt 29 Schülern. Diese bekommen im Jugendcafé täglich eine warme Mahlzeit. Die Kinder des Ganztageszuges der Grundschule, betreut vom „Verein Kinderland“, sollten eigentlich ihr Mittagessen in den Räumen der vorhandenen Mittagsbetreuung erhalten. „Doch auf- rund der unerwartet hohen Anmeldungen (rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr) ist dies organisatorisch nicht mehr möglich“, berichtete Alois Gabauer. „Bereits jetzt gehen 21 Kinder der vierten Klasse zum Essen in das Jugendcafé. Im kommenden Jahr werden es schon 45 sein und bis zum Schuljahresbeginn 2014, wenn der Ganztageszug komplett ist, rechnen wir mit 96 Kindern. Hier müssen wir etwas unternehmen!“ Auf Nachfrage betonte Gabauer, dass das Café sowieso relativ klein sei und die Schüler dessen Umbau oder Wegfall kaum negativ bemerken würden, da sich im direkten Umfeld der Kiosk mit großzügigen Sitzmöglichkeiten befinde. Künftig soll das Jugendcafé der Mittelschule von beiden Schulen gemeinsam genutzt werden, doch dazu sind diverse Umbaumaßnahmen notwendig.

Mittelschul-Rektor Peter Libossek begrüßte den Umbau ebenso wie seine Grundschul-Kollegin Barbara Schock. „Es werden immer mehr Kinder, die Mittag essen wollen, das geht hier drin nicht weiter! Schade ist es nur um die viele Arbeit und Zeit, die die Schüler in ihr Jugendcafé gesteckt haben für Streichen und den Bau einiger Möbel“, bedauerte Libossek. Auch Bürgermeister Max Gotz empfahl den Umbau des Jugendcafés in eine Mensa für rund 50.000 Euro, der Ausschuss stimmte ihm zu. Handlungsbedarf auch an anderer Stelle Getan werden muss aber auch etwas in der Grundschule am Lodererplatz. Laut Gabauer gibt es dort für 18 Kinder zwei verlängerte Betreuungsgruppen der Stadt bis 16 Uhr, die AWO bietet noch eine Gruppe bis 17 Uhr an. „Die AWO hat jetzt mitgeteilt, dass sie die Ganztagesbetreuung ab dem Schuljahr 2012/2013 nicht mehr fortführen kann“, informierte Gabauer. Rektorin Barbara Wolf schlug daher stattdessen eine eigene Betreuung bis 17 Uhr oder die Einrichtung einer Hortgruppe vor, wobei sie zum Hort tendierte. „Eine Hortgruppe wäre insofern günstig, als dadurch auch eine Betreuung der Kinder in den Ferien gewährleistet wäre. Außerdem übernimmt das Jugendamt die Kosten der Unterbringung im Hort eher als in der Mittagsbetreuung.“ Experte Gabauer riet jedoch zur verlängerten Mittagsbetreuung, dem folgten auch die Stadträte. Dass diese „freiwilligen Leistungen“ der Stadt von den Eltern auch entsprechend gewürdigt werden, kostet die Betreuungsstunde in allen drei Schulen ab September statt 3 Euro dann 4. bb

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