25 Jahre FTT Hartmannshofen: Kleiner Tischtennisverein mit großen Zielen

Moosach · Vom Ehrgeiz beflügelt

Sie haben den Aufstieg geschafft: Gerhard Wimmer, Sebastian Steger, Fitim  Kackini und Enver Laka (von links) vom Verein »Freunde des Tischtennis Hartmannshofen 1987«.	Foto: ws

Sie haben den Aufstieg geschafft: Gerhard Wimmer, Sebastian Steger, Fitim Kackini und Enver Laka (von links) vom Verein »Freunde des Tischtennis Hartmannshofen 1987«. Foto: ws

Moosach · Zum Jubiläum ist der Aufstieg geschafft: Die erste Herrenmannschaft des Vereins »Freunde des Tischtennis Hartmannshofen 1987«, vor 25 Jahren genau am 8. Mai gegründet, wird in der kommenden Spielsaison in der dritten Kreisliga antreten.

Es ist zwar ein kleiner Verein mit 68 Mitgliedern sowie drei Herren- und zwei Jugendmannschaften, doch die Ziele für die Zukunft sind hoch gesteckt: Man wolle viele gute Spieler haben, denn »der sportliche Aspekt spielt eine viel größere Rolle als früher«, sagt Gründungsmitglied Gerhard Wimmer. Er bewirbt sich bei der Jahreshauptversammlung am heutigen Mittwoch, 28. März, als Vorsitzender des Vereins. Ulrich Koop hat das Amt seit vier Jahren inne.

Wimmer war gleich nach der Gründung ein paar Jahre lang Vorsitzender und später zwischendurch immer wieder. Einer der Mitspieler nennt ihn schlicht ein »Urgestein« und »El Presidente«. Mit sieben anderen sportbegeisterten Moosachern hat der heute 60-Jährige vor 25 Jahren die Freunde des Tischtennis Hartmannshofen gegründet: »Wir sind damals Marathon gelaufen.« Doch solch einen anstrengenden Sport könne man ja nicht ewig betreiben. Manfred Abeska, ebenfalls von Anfang an dabei, ergänzt: »Wir haben damals erkannt, dass wir nicht bis zum Alter von 80 Jahren Marathon laufen können. Deshalb haben wir uns zur Gründung des Tischtennisvereins entschlossen. Der einzige, der damals Tischtennis spielen konnte, war Gerhard Wimmer«. Wimmer hatte bereits mit 16 Jahren angefangen und es als junger Mann bis in die Bezirksliga gebracht. Beruf und Familie ließen ihn dann zwar eine längere Pause einlegen, doch die Liebe zum Tischtennis war geblieben. Heute ist der ehemalige Bezirksligaspieler die Nummer zwei im Verein hinter Fitim Kackini. Der Ehrgeiz beflügelt sie indes alle, die Spieler der insgesamt fünf Mannschaften, egal welchen Alters, der jüngste Aktive ist gerade einmal 15 Jahre alt, der älteste ist 75.

Am Anfang sei das ganz anders gewesen, erinnert sich Wimmer, »wir haben nur zum Spaß gespielt.« Doch schon zwei Jahre später, 1989, packte die Freunde der Ehrgeiz. Sie fingen an, Punktspiele zu machen und sich als Turnierspieler zu beweisen – anfangs natürlich in der untersten Tischtennisliga. »Doch wir waren damals die beliebteste Mannschaft: Denn wir haben alle Spiele verloren. Aber wir waren trotzdem immer lustig«, erzählt Wimmer. Er holte damals in jedem Spiel die beiden einzigen Punkte. Heute ist das anders: Zusammen mit Fitim Kackini und den anderen Spielern der ersten Herrenmannschaft »sind wir ein starkes Team«, lobt Wimmer.

Seit 23 Jahren engagiert er sich mittlerweile aktiv im Sport bei den FTT Hartmannshofen 1987, sitzt aber auch für die SPD im Bezirkstag von Oberbayern. Auf die Frage, wie er denn als Politiker sein Engagement als aktiver Sportler miteinander vereinbaren könne, sagt Bezirksrat Wimmer: »Mir ist es wichtig, bei den Menschen zu bleiben und nicht abgehoben zu sein.« Sein Trainingsanzug liegt schon für die nächste Saison bereit. Jetzt, nach dem Aufstieg, spielt er mit seinen Mitspielern mehrere Klassen höher als zu Beginn vor 23 Jahren.

Dafür gibt es nur eins: trainieren, trainieren, trainieren. In der Schulturnhalle der Grundschule an der Jenaer Straße werden die Tischtennisplatten aufgebaut, und dann geht es los. Doch in den Schulferien müssen die aktiven Spieler immer eine Zwangspause beim Training einlegen. Denn die Stadt sperre diese wie auch andere Schulturnhallen in München leider während der Schulferien zu, seufzt Ulrich Koop vom Vorstand des Vereins und noch dessen Vorsitzender. Im Vergleich zu größeren Sportvereinen, die sich eigene Hallen leisten können, seien der FTT Hartmannshofen also im Nachteil, beklagt Koop. Sein Wunsch an die Stadtverwaltung ist es, die Turnhalle an der Jenaer Straße künftig während den Schulferien offen zu lassen und damit den kleineren Vereinen im Münchner Nordwesten bessere Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Koops Fazit: »Es ist nicht so einfach für einen kleinen Verein.« Von den 68 Mitgliedern sind die Hälfte Kinder und Jugendliche, die jüngsten Spieler sind gerade einmal sieben oder acht Jahre alt. Auch sie trainieren fleißig, nehmen aber natürlich noch nicht an Punktspielen teil: Das kann man bei den FTT Hartmannshofen ab einem Alter von 15 Jahren.

Seit 2001 trainieren unter anderem auch die Mitglieder des Sportvereins Funkstreife München e. V. in der Schulturnhalle an der Jenaer Straße in Moosach. 1964 gegründet, gehörten ihm zunächst überwiegend Polizeibeamte an, doch inzwischen ist das anders. Ein Großteil der Tischtennisspieler sei nicht mehr bei der Polizei, berichtet einer der Spieler. Beim letzten Punktspiel am vergangenen Freitag brachte das Team der Funkstreife München den sieggewohnten Spielern der ersten Herrenmannschaft der FTT Hartmannshofen die erste Niederlage in der gesamten Saison bei. Sie verlor am Freitagabend die Einzel- und Doppelspiele mit 5:8 Punkten und ist nun Tabellenzweiter. »Wir gratulieren der Funkstreife zum Sieg und zur Meisterschaft«, sagt Wimmer. Der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse ist aber trotzdem geschafft.

Sein 25-jähriges Bestehen feiert der Moosacher Verein »FTT Hartmannshofen 1987« voraussichtlich im Mai – der genaue Termin steht noch nicht fest – auf dem Gelände des TSV Hartmannshofen an der Lechelstraße mit einem großen Jubiläumsfest. Weitere Auskünfte über den Verein »Freunde des Tischtennis Hartmannshofen 1987« gibt es unter der Kontaktadresse Gerhard Wimmer unter Tel. 1 41 86 32. ws

Artikel vom 27.03.2012
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