Fränkischer Klassiker

Haar · »Schweig, Bub!«

Der Bub wird von seiner Mama zum Schweigen verdonnert.	Foto: VA

Der Bub wird von seiner Mama zum Schweigen verdonnert. Foto: VA

Haar · Das »Junge Schauspiel Ensemble München« führt Fitzgerald Kusz’ »Schweig, Bub!« am Kleinen Theater Haar, Casino­straße 75, auf. Das Stück ist am Freitag und Samstag, 20. und 21. April, um jeweils 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 22. April, um 15.00 Uhr zu sehen.

Hurra, Familienfest! Zu Ehren der Firmung vom Fritz wird für die geliebte Verwandtschaft ein ordentliches Menü aufgefahren: mit Sticheleien aufgepeppte Leberknödelsuppe, zwischendrin etwas eheliche Dreckwäsche mit tiefen Abgründen im Schleudergang, dann weiter zum Schweinsbraten, mit Sarkasmus gewürzt, dazu reglementierende Knödel, gefolgt von Torte, die mit abenteuerlichen Politisierereien angereichert wird… das Schnapseln am Ende rundet die angemessene Unmenge an Wein und Bier noch ab, bis Respekt und Hüllen dann ganz fallen. Und wie bei den Kassetten aus der eigenen Kindheit könnte man den innerfamiliären Text mitsprechen, falls man zu Wort käme. Und nicht wie der Bub von denen, die eigentlich gar nichts zu sagen haben, zum Schweigen verurteilt wird um mit »wertvollen Lebensweisheiten« abgefüttert zu werden.

Die Premiere am 6. Oktober 1976 war ein rauschendes Fest. Seitdem wurde der »Schweig, Bub!« allein in Nürnberg über 700 Mal gezeigt und in 13 deutsche Dialekte übertragen. Fitz­gerald Kusz, der Meister pointierter Poesie, darf als Pionier fränkischer Mundartdichtung gelten und gehört heute zu den meistgespielten deutschen Theaterautoren.

Artikel vom 26.03.2012
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