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Telemedizin: Daten schneller in der Klinik
Vaterstetten · Hilfe bei Herzinfarkt
Hans Leonhard Schneider (Mitte) freute sich mit Andreas Frühschütz (l.) und Günter Schmidt (r.) über die neuen EKG-Geräte in den Rettungswagen. Foto: privat
Vaterstetten · Hans Leonhard Schneider, ärztlicher Direktor der Kreisklinik Ebersberg, freute sich jüngst über eine lebensrettende Spende der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg. Diese ermöglichte nämlich die Ausstattung von BRK-Rettungswagen mit telemedizinischen Geräten. Sie übertragen EKG-Daten aus dem Wagen in die Klinik – noch bevor der Patient dort eintrifft.
Dies ist so wertvoll, weil im Falle eines akuten Herzinfarktes jede Minute zählt. Das hat auch Günter Schmidt erlebt. Der gebürtige Berliner erlitt im Jahre 2006 einen Herzinfarkt und arbeitet seitdem ehrenamtlich für die Deutsche Herzstiftung.
Sie wurde 1979 gegründet und ist mit rund 70.000 Mitgliedern die größte Patientenorganisation in Deutschland. Schon seit einigen Jahren gebe es eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Herzstiftung und Kreisklinik, so Schneider. „Es ist uns sehr wichtig, die Patienten mit einzubeziehen“, betont der Chefarzt der Inneren Medizin. Das beste aktuelle Beispiel dafür sei die Ausstattung der fünf Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) mit den eine exakte Diagnose ermöglichenden 12-Kanal-EKG-Geräten. Im Herzkathederlabor der Ebersberger Klinik stehen modernste Methoden zur Diagnostik zur Verfügung. Und dort gehen nun seit Kurzem per mobiler Datenübertragung auch die Werte der neuen EGK-Geräte in den Rettungswagen ein. Bevor dieser mit dem Patienten auf Herzinfarkt-Verdacht in der Nothilfe eintrifft, kann ein Kardiologe bereits die Daten auswerten, mit dem Fachpersonal die Vorbereitungen für die optimale Versorgung einleiten und den Patienten dann gleich in der Nothilfe in Empfang nehmen.
Dies ist allgemein, aber besonders nachts oder am Wochenende, wenn das Klinikpersonal auf Rufbereitschaft für den Notfall daheim ist, überaus wertvoll. Jede Minute zählt und sie wird nun zum Retten von Leben noch optimaler genutzt. „Bei rund 50 Patienten konnten wir die neuen Geräte schon einsetzen“, sagt Schneider. Der Mediziner dankte daher nicht nur dem engagierten Vertreter der Herzstiftung Günter Schmidt, sondern auch Kreissparkassen-Vorstand Andreas Frühschütz: 15.000 Euro haben das Geldinstitut und der Landkreis Ebersberg für den Kauf der EKG-Geräte gespendet. 280.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzinfarkt. Wird ihnen nicht binnen drei Stunden geholfen, droht laut Hans Leonhard Schneider die Gefahr irreparabler Schäden.
Artikel vom 22.03.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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