Liegnitzer Straße: Bürger diskutieren Halteverbotszone

Erding · Parken für Lastwagen erlaubt?

Rund 60 Anwohner rund um die Liegnitzer Straße nutzten die Gelegenheit, sich an der Bürgerversammlung über die geplante Halteverbotszone zu informieren. Foto: bb

Rund 60 Anwohner rund um die Liegnitzer Straße nutzten die Gelegenheit, sich an der Bürgerversammlung über die geplante Halteverbotszone zu informieren. Foto: bb

Erding · Für die Anwohner der Parksiedlung ist die von der Stadt Erding geplante Halteverbotszone sowie die Anordnung der Parkbuchten und -plätze rund um die Liegnitzer Straße ein ganz heißes Thema. Viele der rund 60 Anwesenden, die der Einladung der Stadt zur Bürgerversammlung in den kleinen Saal der Stadthalle gefolgt waren, hinterfragten überhaupt die Notwendigkeit der Maßnahme.

In ihren Augen habe es schließlich ja auch 40 Jahre lang sehr gut ohne so eine Regelung funktioniert. Bürgermeister Max Gotz möchte mit der Festlegung dezidierter Zonen die Siedlung jedoch vor den dort abgestellten Lastwagen schützen, er sieht die Gefahr, „dass wir irgendwann einen Lastwagenparkplatz von Steuergeldern bauen müssen.“

Konkret geht es um gut 190 Parkplätze, die Stadtplaner Wilhelm Wagner ganz im Detail den Anwohnern der Liegnitzer Straße sowie deren Nebenstraßen, etwa der Posener-, Danziger, Kirchner-, Tropauer-, Karlsbader- und Marienbaderstraße aufzeigte. Er präsentierte Vorschläge bezüglich Längs- oder Schrägparken sowie von einseitig oder wechselseitig angelegten Parkzonen. „Auf meinem Plan sind dies alles Flächen, auf denen das Parken verkehrs- und verkehrsrechtlich möglich ist“, so Wagner, der bereits die Anregungen der Bürger aus dem Ortstermin im vergangenen Jahr eingearbeitet hatte. Dennoch wird es für einige knifflige Stellen, wo nach Ansicht der Anwohner ein weiterer Parkplatz möglich ist, oder ein abgestelltes Fahrzeug die Ausfahrt aus einem Grundstück oder einer Garage unmöglich macht, einen weiteren Ortstermin geben. „Diese einzelnen Plätze werden wir vor Ort diskutieren und dann gegebenenfalls einarbeiten“, bestätigte Gotz, der die Wünsche der Bürger maximal erfüllen will.

Allerdings wünscht er sich einen angenehmen und ordentlichen Austausch der Argumente. Denn die im Vorfeld gelaufene Kampagne einiger Anwohner, die ihn, der selbst in der Parksiedlung wohnt, in anonym geschickten Briefen einer rücksichtslosen Parkmoral bezichtigten und dies auch noch mit Fotos belegten, entgegnete Gotz: „Normalerweise reagiere ich auf so etwas nicht. Zumal ich nie verkehrswidrig geparkt habe.“ Aber Fragen, woher er denn da nachts komme, in welchem Zustand, oder gar von wem, „das finde ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie doch eine Zumutung und sehr schade!“

Wilde Parkerei ist ein „Unding“

Wichtig ist in seinen Augen vor allem, durch die Halteverbotszone eine Grundlage gegen die parkenden Lastwagen zu haben, die sich laut den Anwohnern vor allem an den beiden Straßen südlich des Wohngebiets, in der Merowinger- und Moosinninger Straße, häufen. Ein Anwohner wurde vom anwesenden Verkehrsexperten der Polizei, Alfons Englmeier, darin bestätigt, dass Lkws über 7,5 Tonnen in einem allgemeinen Wohngebiet gar nicht parken dürfen. Für Gotz ist diese wilde Parkerei „ein Unding“, der man dringend Einhalt gebieten müsse. „Die Lkws werden zunehmend eine große Herausforderung in der Verkehrspolitik“.

Artikel vom 24.03.2012
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