Haidhausen · Hundedrama mit glücklichem Ausgang

Haidhausen · Er wollte sich offenbar nur ein wenig in seinem Viertel umsehen – ein Streifzug, der für einen Deutsch-Kurzhaar-Rüden am 6. März fast ein böses Ende genommen hätte. Der Hund war am frühen Abend durch eine geöffnete Terrassentür seiner Besitzerin entwischt und durch die Straßen Bogenhausens geirrt.

Dabei muss er von einer Straßenbahn angefahren worden sein. Mehrere Passanten hatten den immer wieder zusammenbrechenden Vierbeiner entdeckt und bei der nächstgelegenen polizeilichen Landtagswache Meldung erstattet. Der diensthabende Polizeioberkommissar Nikola Miletic sprintete sofort los, um das verletzte Tier zu suchen. Er entdeckte es nach wenigen Minuten in den nahegelegenen Grünanlagen und konnte es greifen, als es wieder einmal zusammenbrach: »Der Hund war total in Panik, ich war mir sicher, er würde nach mir schnappen«, erzählt der Polizist, der selbst viele Jahre Hunde gehalten hatte. Doch das Tier ließ sich ohne Probleme hochheben und in die Pforte des Landtags bringen. Nikola Miletic alarmierte gegen 19.45 Uhr die Tierrettung München. Bis zu deren Eintreffen gelang es dem Polizisten von der Landtagswache, den Rüden zu beruhigen: »Als die Tierrettung kam, hatte er schon seine Schnauze auf meine Schuhe gelegt – ein Zeichen des Vertrauens.« Der diensthabende Tierarzt diagnostizierte bei dem Hund einen schweren Schock, ein gebrochenes linkes Vorderbein sowie Abschürfungen an der Schnauze. Er brachte ihn in die Chirurgische Tierklinik der LMU. Die Besitzerin konnte er zunächst nicht ermitteln, weil das Tier ganz offensichtlich im Ausland gechipt worden war. Ein glücklicher Zufall brachte Hund und Frauchen dann doch noch zusammen.

Eine Abgeordnete des Landtags, Christa Naaß, hatte auf dem Weg nach Hause an der U-Bahn eine sichtlich verstörte ältere Dame entdeckt und sie angesprochen. Die Frau berichtete ihr davon, dass sie bereits seit zwei Stunden ihren Hund suche, den sie aus einem Tierheim in Italien geholt habe. Der Hund sei daher an keinerlei Verkehr gewöhnt, und sie befürchte nun das Schlimmste. Christa Naaß hatte den Vorfall mit dem Hund mitbekommen und konnte die verzweifelte Tierbesitzerin nun auf die Chirurgische Tierklinik verweisen.

Artikel vom 21.03.2012
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