Münchner Samstagsblatt-Redakteurin Michaela Schmid über die Spuren der „Amis in München“

München · Zum Thema: Eine historische Lücke

München · Sei es der Spruch „Ois Chicago“ (=alles klar) oder der Ritt der drei Vorstadt-Cowboys Tscharlie, Gustl und Achmed durchs Siegestor in Dietls „Münchner Gschichten“. Die coolen Ami-Schlitten in diversen Bogner-Serien. Oder Xaver Bartl als „Sheriff vom Marienplatz“ in der Bogner-Serie „München 7“, der gerade wieder djangomäßig durch sein Revier streift, mit High Noon auf dem Viktualienmarkt.

Wie gut, dass bayerische TV-Serien das amerikanisch-münchnerische Lebensgefühl so wunderbar inhaliert und ihm dadurch bereits ein Denkmal gesetzt haben – wenn auch fiktiv und nicht auf der Realität basierend.

Denn da klafft eine historische Lücke, die die Giesinger gerade für ihr Viertel schließen wollen. Zum umfangreichen Kapitel „Amis im Münchner Norden“ dagegen gibt es bisher kein Projekt, kein Buch, keine Ausstellung, nur Bruchstücke. Für die Generation der 60- und 70-Jährigen mag diese Zeit noch sehr präsent sein. Sie denken an Alltagsfreuden wie „butterfinger“ oder das Autogramm vom „King“ persönlich. Wir Enddreißiger wissen wenig bis gar nichts darüber. Die Alabamahalle verbinden wir allenfalls noch mit Punkkonzerten, Partys oder dem jungen Werner Schmidbauer. Mit der Verwandlung der Münchner Kasernenareale droht ein spannender Aspekt der Münchner Geschichte verloren zu gehen. Gedenksteine sind keine Lösung, sondern Erinnerungen und Bilder zu sammeln, wie es die Giesinger tun. So seh ich das.

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Artikel vom 15.03.2012
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