Straßenbauamt möchte 2 Millionen Euro für B 388a

Hallbergmoos · Beteiligung an Bypass-Lösung

Der Vorschlag der Gemeinde, um die Dornierstraße (Mitte, von unten kommend) an die FS 44 anzuschließen. Am liebsten wäre ihr aber eine Trasse entlang der S-Bahn (bogenförmig oben). Grafik: Gemeinde

Der Vorschlag der Gemeinde, um die Dornierstraße (Mitte, von unten kommend) an die FS 44 anzuschließen. Am liebsten wäre ihr aber eine Trasse entlang der S-Bahn (bogenförmig oben). Grafik: Gemeinde

Hallbergmoos · Das Freisinger Straßenbauamt hat immer wieder eine neue Überraschung für die Gemeinde im Ärmel, wenn es um die Verbindungsstraße zwischen Fischerhäuser und dem Flughafen geht. Anfang Dezember schickte man dem Rathaus eine Plangenehmigung für eine „Übergangslösung des Kreisverkehrs an der Ludwigstraße“ – obwohl die Gemeinde seit Jahren diese Trasse ablehnt.

Erst eine Klage der Gemeinde sowie das Eingreifen von Innen- und Verkehrsminister Herrmann konnte die weitere Planung des Amtes stoppen. Im Vorfeld sollten erst alle Alternativen detailliert geprüft werden. Das tut das Bauamt jetzt auch – will aber eine Zusage über 2 Millionen Euro haben, damit die Behörde nicht nur ihre sechs Varianten prüft, sondern auch die siebte, von der Gemeinde vorgeschlagene. Der Gemeinderat signalisierte zwar die prinzipielle Bereitschaft einer Kostenbeteiligung, konkrete Summen will man aber jetzt noch nicht zusagen.

Die B 388a und die daran anschließende FS 44 entwickelt sich immer mehr zum Katz- und Maus-Spiel zwischen Hallbergmoos und dem Bauamt. Schon 2003 hat sich die Gemeinde für eine Trasse entlang der S-Bahn ausgesprochen. Im April 2011 widersprach man erneut der Planung des Bauamtes, die jetzige Straße vierspurig auszubauen, inklusive eines provisorischen, doppelten Kreisverkehrs an der Ludwigstraße. Doch dann kam die Plangenehmigung genau dafür, dagegen reichte die Gemeinde Klage ein – und ein paar Tage später stoppte Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann das Bauamt. Es folgte eine gemeinsame Besprechung aller Beteiligten, dabei sagte das Bauamt zu, neben den eigenen sechs Varianten auch eine siebte der Gemeinde mit zu prüfen. „Für unsere Verkehrsplanung mit der Achse Predazzoallee–Dornierstraße ist die Anbindung der Dornierstraße an die FS 44 elementar wichtig. Die ‚Lösung‘ des Bauamtes verhindert dies aber und macht unseren Wunsch nach einem zweiten S-Bahn-Halt auf Höhe des Gewerbegebiets zunichte! Daher schlagen wir die provisorische Bypass-Lösung vor“, erläuterte Bürgermeister Klaus Stallmeister. Denn eigentlich will die Gemeinde eine ganz neue, 2,4 Kilometer lange Straße vom heutigen S-Bahn-Halt direkt entlang der Bahntrasse, die dann kurz vor der Autobahnbrücke am Flughafen wieder auf die FS 44 trifft. Das Freisinger Bauamt lehnte diese Streckenführung lange kategorisch aus Kostengründen und wegen des Landschaftsschutzes ab, prüft sie jetzt aber doch plötzlich als „eigene“ Variante. „Wegen einer parallel zur FS 44 verlaufenden Ölpipeline müssen die jetzt diese Trasse entlang der S-Bahn aber doch prüfen“, so Stallmeister. Doch bis es so weit ist – Planungen gehen von den Jahren 2020 bis 2025 aus - soll der Mitte 2009 begonnene Ausbau der B 388a Abhilfe für den rapide wachsenden Verkehr auf dem „Schleichweg“ von München zum Flughafen schaffen. Die Straße von Fischerhäuser bis zur FS 12 (Hallbergmoos-Richtung Neufahrn) soll 2013 fertig werden, dann soll die Kreisstraße 44 vierspurig „ertüchtigt“ werden – jetzt geht es noch um die Passage zwischen Dornierstraße und dem Kreisel an der Ludwigstraße.

Die Gemeinde will eine „Bypass-Lösung“, die einen problemlosen Anschluss der Dornierstraße die FS 44 ermöglicht. Das könnt ihr gerne haben, antwortete das Bauamt in Freising, die Mehrkosten in Höhe von rund 2 Millionen Euro muss aber die Gemeinde tragen, zitierte Bürgermeister Stallmeister eine Besprechung, da der Bund keine Notwendigkeit des Anschlusses der Dornierstraße sehe. „Die Kosten von 2 Millionen sind hauptsächlich bedingt durch ein zusätzliches Brückenbauwerk sowie eine längere Führung der FS 44 in Dammlage“, so der Bürgermeister. „Das Bauamt macht es sich also einfach und lehnt unseren Vorschlag gleich vorher ab, falls wir uns finanziell nicht beteiligen!“. Stefan Kronner (SPD) bemängelte, dass doch nicht Hallbergmoos der Auslöser für die Straße sei, sondern Bund und Land. Er schlug aber vor, die Gemeinde sollte sich finanziell an beiden gewünschten Trassen beteiligen. Dafür fand er keine Mehrheit im Gemeinderat. Dr.Marcus Mey gab zu bedenken, dass die Klage der Gemeinde gegen die Lösung des Bauamts zwar schnell etwas bewirkt habe, „nach meinem Gefühl werden wir die Klage aber wohl nicht gewinnen. Wir sollten also entscheiden, wie wichtig uns das Projekt FS 44 ist und dann keinen Freibrief mit Blankoscheck ausstellen, aber auch nicht völlig abwarten ohne Reaktion. Klar ist aber“, so Mey, „dass die uns da jede Trasse hinbauen, wenn wir sie bezahlen!“ Letztlich einigte man sich im Rat so, dass sich die Gemeinde an den Mehrkosten der Bypass-Lösung beteiligen werde, über die Summe will man aber erst entscheiden, wenn konkrete Zahlen und Lösungen auf dem Tisch liegen. bb

Artikel vom 18.03.2012
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