Ausflugsführer der anderen Art durch Bayern

München · Von Mumien bis Melonen

München · Maibäume sind in Bayern an sich nichts Besonderes, aber wussten Sie schon, dass der höchste der Welt in Finsing bei Eicherloh, nördlich von Kirchheim, steht? Mit 57 Meter schaffte er es ins Guinness-Buch der Rekorde und dürfte „mit seinen 17,6 Tonnen ziemlich diebstahlsicher sein“, wie die Autoren des neuen Ausflugsführers der anderen Art „Schräge Heimat Bayern“ sinnieren (im März im Karl Theiss Verlag erschienen, 14,95 Euro).

Wie haben es Ute Friesen und Jan Thiemann bloß geschafft, diese wirklich schrillen, verschrobenen Ausflugsziele in Bayern aufzuspüren? Echte Geheimtipps, auch oder gerade für Einheimische, ob ein nachgebautes Stonehenge, der größte Tischkicker der Welt, eine Schreibmaschine für gedankenleere Sätze oder die sprechende Krähe Laura. Aber Achtung, warnen die Autoren, der Besuch von sonderbaren Orten macht süchtig! Schon beim Lesen der einzelnen Kapitel und Kuriositäten bekommt man sofort Lust, hinzufahren. Sie glauben gar nicht, was die Menschen in Ober- und Niederbayern, Franken und der Oberpfalz für Leidenschaften pflegen. Bayern – ein Land der Exzentriker.

Ob Melonenzucht, Sammeln von Teebeuteln, die größte Bisonherde Deutschlands oder das Konservieren einer kleinen Mumie. Die Autoren haben wirklich allerhand weitgehend unbekannte Kuriositäten entdeckt. Dazu gibt es auch immer einen Ansprechpartner, die Öffnungszeiten, die Anfahrt und der Verweis auf originelle Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Nähe. Auch direkt in München sind die Autoren fündig geworden: Das Grusel-Panoptikum im Stadtmuseum. Da gibt es etwa eine alte Schießbude, bei der man versuchen kann, Hitler zu erschießen („Smash Hitler“). Es gibt verschiedene Zerrspiegel und eine recht lebendige Schaubude.

Die Autoren Ute Friesen und Jan Thiemann haben sich bereits durch zwei weitere schräge Reiseführer durch Hessen und Baden-Württemberg (ihre Heimat) profiliert. Und im Theiss Verlag ist gerade auch der Band „101 deutsche Orte, die man gesehen haben muss“ von Bernd Imgrund erschienen. Das versammelt, jedenfalls für Einheimische, nicht ganz so originelle Orte in und um München wie die Allianz Arena, das Hofbräuhaus, die Partnachklamm oder gar Neuschwanstein – aber vielleicht ein Grund, mal wieder auch die scheinbar sattsam bekannte Umgebung neu zu entdecken.

Artikel vom 18.03.2012
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