Trudering · Dampf ablassen

Carolyn und Hubert Mittermeier (Erdäpfekraut) werden mit viel Witz die Gäste beim 12. Truderinger Ventil begeistern. Foto: Carolyn Mittermeier

Trudering · Am Sonntag, 18. März, um 16 Uhr lädt der Verein Bürgerzentrum Trudering zum traditionellen Starkbierauftakt mit Promi-Derblecken ins Kulturzentrum, Wasserburger Landstraße 32 ein. Beim zwölften Truderinger Ventil heißt es diesmal »Zurück zu den Wurzeln«.

Winfried Frey, der Fastenprediger, der auch dieses Jahr die Gesamtleitung für das Ventil übernimmt, hat einiges vor: »Mit Brauchtum, Bissigkeit und dem pfiffigen Engel Bonifatius, den Singspiel-Damen Petra Auer und Teresa Rizos, die Plattlergruppe »Münchner Buam & Dirndln« unter der Leitung von Wolfgang Dostthaler, sowie mit dem legendären Gstanzlsänger »Erdäpfekraut« heizen wir nicht nur den Politikern kräftig ein.« Ob mit Heiligenschein oder Pferdefuß, stellt sich noch heraus. Fest steht aber, gerade die Zuschauer werden beim diesjährigen »Dampf ablassen« wieder auf ihre Kosten kommen.

Kernige Sprüche, deftiger Humor und Hintergründiges zwischen den Zeilen – all das ist das Markenzeichen vom Hochzeitslader und Gstanzl-sänger »Erdäpfekraut« alias Hubert Mittermeier aus der niederbayerischen Holledau. Er wird dieses Jahr zum ersten Mal beim Ventil dabei sein. Gnadenlos derbleckt er auf der Bühne und direkt im Publikum spontan und aus dem Stegreif die Gäste, sei es die örtliche Prominenz oder das Fußvolk. Mit nur wenigen Stichworten reimt er seine Verserl und singt alles, was ihm unterkommt, schlagfertig nach allen Regeln der Kunst aus. Mittermeier gilt als einer der »besten Gstanzlsänger Bayerns«. Neben vielen bekannten Auftritten hat er unter anderem 2011 für die Lufthansa das längste Wiesn-Gstanzl auf dem Münchner Oktoberfest gesungen.

Der Gstanzlsänger schafft es immer wieder, das Publikum mit seinen spontanen Vierzeilern, Gedichten, Witzen und viel schauspielerischem Talent zu begeistern. Nicht umsonst eilt Mittermeier ein besonders guter Ruf voraus. »Wenn ich mit meinem Röntgenblick durch die Reihen marschiere, entgeht mir nicht die geringste Kleinigkeit: Frisur, Kleidung oder Haarfarbe, Körpersprache, Speisenwahl oder der Umgang mit dem Partner – für alles findet sich ein liebevoll-frecher Spruch«, ist sich der mehrfache Holledauer Gstanzlsängerkönig sicher. Und die Gstanzl kommen nicht nur aus dem Stegreif, die Rückschlüsse sind oft erstaunlich treffend. Er schafft den Spagat, dass er nie unter die Gürtellinie gerät und der Derbleckte immer selber herzhaft mitlachen kann. Wie so oft wird das »Erdäpfekraut« auch bei seinem Auftritt in Trudering von seinem »Erdäpfekäferl«, Ehefrau Carolyn, an der Quetsch’n begleitet.

Neben Fastenpredigt und Singspiel wird es dieses Jahr auch eine Foto-Ausstellung der besonderen Art geben. Einschließlich bis zum 1. April gibt es die Ausstellung »Valentineskes« von Hansi Kraus im Kulturzentrum zu sehen. »Ich mag Valentins Humor sehr«. sagt Kraus über den Querdenker. Und so hat er sich aus seinem reichhaltigen Bilderschatz die passenden Fotos zu den Zitaten von Valentin herausgesucht und in eine skurrile Ausstellung zusammengefasst. Einlass ist ab 14.30 Uhr. Die Veranstaltung wird bewirtet. Weitere Infos und Karten für 18 Euro gibt es im Kulturzentrum oder unter Tel. 42 01 89 11.

Artikel vom 13.03.2012
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