Gemeinde Neubiberg will nachhaltiges Wirtschaften fördern

Neubiberg · Bewusst »fair«

Bürgermeister Günter Heyland (2. v. r.) rechnet bald mit der Anerkennung Neubibergs als Fair-Trade-Gemeinde, hier lässt er sich mit (v. l.) Andrea Bauer, Fabian Sass und Christian Einzmann fairen Kaffee schmecken. 	Foto: Ka

Bürgermeister Günter Heyland (2. v. r.) rechnet bald mit der Anerkennung Neubibergs als Fair-Trade-Gemeinde, hier lässt er sich mit (v. l.) Andrea Bauer, Fabian Sass und Christian Einzmann fairen Kaffee schmecken. Foto: Ka

Neubiberg · Nachhaltigen Anbau und gerechten Handel durch ebensolche Rohstoffpreise unterstützen – das will künftig die Gemeinde Neubiberg. Sie möchte die erste »Fair-Trade-Gemeinde« im Landkreis werden.

Dies hat sich der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung geschlossen auf die Fahnen geschrieben. Der gemeinnützige Verein »TransFair« hat 1992 seine Arbeit mit dem Ziel aufgenommen, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Um soziale und ökologische Standards des fairen Handels weiter zu verbreiten und nachhaltig im täglichen Verhalten der Bürger zu verankern, können sich deutsche Kommunen seit 2009 um den Titel »Fair-Trade-Gemeinde« bewerben, rund 60 davon gibt es bereits.

Neubiberg bewegt sich schon länger bewusst in diese Richtung: So gibt es nicht nur bei der Rathausverwaltung und im Haus für Weiterbildung fair gehandelten Kaffeegenuss, auch der der seit Jahrzehnten beliebte Biomarkt im Umweltgarten oder der Fair Trade-Verkauf nach den Gottesdiensten passen perfekt dazu. »Bestehende und weitere Aktivitäten wollen wir künftig unter dem Leitmotiv Bio-Fair-Regional zusammenfassen und vernetzen«, so Bürgermeister Günter Heyland (FWN.@U).

Gemeinsam mit Norbert Büker, Vorsitzender der Kolpingfamilie, hat er den Grundstein dazu im September 2011 mit der Gründung des Runden Tisch »Solidargemeinschaft« gelegt. Diesem gehören die Ortsgruppe der Agenda 21, die katholische und evangelisch-lutherische Kirche in Neubiberg, die Gemeindeverwaltung und andere für dieses Thema relevanten Akteure an. »Das Grundprinzip des menschlichen Zusammenlebens und -gehörens zu stärken« sieht der Runde Tisch als seine Aufgabe. Der faire Handel nimmt dabei eine herausragende Position ein. Und so ist der Schritt zur anerkannten »Fair-Trade-Gemeinde« nur ein folgerichtiger Schritt in die Zukunft.

Insgesamt fünf Kriterien muss die Gemeinde freilich zur Erlangung des begehrten Titels erfüllen. Dazu zählen unter anderem der verstärkte Verkauf und Ausschank fair gehandelter Produkte in Geschäften und Gaststätten, ein geplanter Nacht-Biomarkt mit Kleinkunst, Snacks und Getränken oder – zum Auftakt der Bio-Fair-Regional-Initiative – der Vortrag des Unternehmers Claus Hipp zum Thema Ethik im Wirtschaftsleben am Dienstag, 26. Juni. Beste Voraussetzungen also für die Gemeinde, künftig soziale und ökologische Standards des fairen Handels noch intensiver weiterzuverbreiten und noch nachhaltiger als bisher im täglichen Leben der Neubiberger Bürgerinnen und Bürger zu verankern. Ka

Artikel vom 13.03.2012
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