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Lisl van Egmond-Blaha überstand vieles dank der Kunst
Harthof · Werke aus 70 Jahren
Die 90-jährige Künstlerin aus Milbertshofen malt beinahe jeden Tag ein Bild. Foto: VA
Harthof · 90 Jahre und immer noch künstlerisch tätig: Lisl van Egmond-Blaha hat ihr Leben lang gemalt, auch Krebskrankheiten und ständige Schmerzen durch Gelenkrheuma haben sie nicht davon abgehalten, zu Pinsel und Stiften zu greifen.
Früher hat sie vor allem Aquarelle gemalt, heute fertigt sie krankheitsbedingt Zeichnungen mit dicken Buntstiften an. Anlässlich ihres runden Geburtstags ist ein Teil ihrer Bilder im Mehrgenerationenhaus »Unter den Arkaden« zu sehen, Werke aus 70 Jahren. Die ältesten Bilder hat sie in den 1940er Jahren gemalt, die jüngsten in der vergangenen Woche. Die Ausstellung ist bis zum 30. März, Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei im Mehrgenerationenhaus, Dientzenhoferstraße 66. 1922 wurde Pia Elisabeth Blaha in Bamberg als jüngstes von fünf Kindern geboren. Ihr Vater war Oberstudienrat und späterer Rektor des Gisela-Gymnasiums in München. Nach der mittleren Reife besuchte sie 1938 bis 1941 das Kindergärtnerinnenseminar in München, später bildete sie sich weiter zur zur Werklehrerin.
Pinsel und Stifte mit dicken Griffen
Das gemietete Wochenendhäusl der Familie in Andechs diente ihr als Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Eine Reihe von Aquarellen entstand. Sie arbeitete als Beschäftigungstherapeutin für die »United Nations Relief and Rehabilitation Administration« in Gauting.
Nach ihrer Heirat mit Anton van Egmond zieht sie nach Amsterdam. So kurz nach dem Krieg waren Deutsche hier nicht willkommen. Eine jüdische Arbeitgeberin stellte sie schließlich als Pelznäherin ein. Sie bekommt einen Sohn, lässt sich scheiden, kehrt nach München zurück. Als alleinerziehende Mutter muss sie ihre rollstuhlgebundene Mutter und ihre gehbehinderte Schwester bis zu deren Tod pflegen. Sie wird Dozentin am Kindergärtnerinnenseminar, 1967 überlebt sie einen Darmkrebs. 1970 erkrankt sie an Gelenkrheuma. Hand- und Fußgelenke sind schmerzhaft befallen und die Finger werden deformiert. Pinsel und Stifte erhalten dicke Griffe. Sie töpfert weiter, arbeitet als Kindergärtnerin und Horterzieherin in der Thelottschule am Hasenbergl.
1977 erkrankt sie an Brustkrebs. Ein radikaler operativer Eingriff und Bestrahlung retten ihr Leben, behindern aber die Funktion des rechten Arms durch Lymphstau und Entfernung von Muskeln. Sie malt, den Arm mittels Gummibändern an der Decke befestigt, weiter und übt die Muskeln durch Bogenschießen im Englischen Garten. 1980 erleidet sie ein Schädeltrauma durch einen geistig Behinderten. Neben langdauerndem Kopfschmerz und Schwindel bleiben ausgeprägte Doppelbilder.
Trotz Behinderung sehr produktiv
Doch sie malt immer weiter. Bis heute nimmt sie an den Angeboten des Alten- und Servicezentrums Milbertshofen wie Töpfern, Yoga und Feldenkrais teil. Sie zeigt, wie man mit Krankheit und Behinderung ein erfülltes, produktives Leben führen kann. Ihr Tag ist sorgsam strukturiert und mit Ruhephasen sowie Übungen aus Yoga und Feldenkrais durchsetzt. So lebt sie mit 90 Jahren, unterstützt durch Freundinnen und die Gemeinde, selbstständig in ihrer Mietwohnung in Milbertshofen und zeichnet noch fast täglich ein Bild.
Artikel vom 13.03.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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