Bessere Anbindung und verständlichere Preissysteme

Oberhaching · Mit der BOB in die Zukunft

Heino Seeger, Geschäftsführer BOB, und Christoph Göbel, stellver. Landrat (v. l.), setzen sich für eine Ausweitung des ÖPNV ein.	Foto: hol

Heino Seeger, Geschäftsführer BOB, und Christoph Göbel, stellver. Landrat (v. l.), setzen sich für eine Ausweitung des ÖPNV ein. Foto: hol

Oberhaching · Wer kennt das nicht? Man steht am Bahnsteig, gleich kommt die S-Bahn, doch vergeblich versucht man am Automaten den Fahrpreis zu ermitteln. Peinlich berührt wendet man sich an Mitfahrer, die aber meist ebenso ratlos sind.

»Es kann einfach nicht sein, dass München es als einzige Stadt nicht schafft ein einfaches und durchschaubares Ticketsystem zu schaffen«, schimpfte Christoph Göbel, stellvertretender CSU-Landrat, jetzt in einer Informationsveranstaltung der CSU-Ortsverbände Hachinger Tal. Nach seinen Worten ist ein attraktives Angebot im öffentlichen Nahverkehr dringend nötig, damit die Menschen vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. »Und dazu gehört ein klares Tarifsystem«, meinte er zum Beifall der rund 50 Teilnehmer im Bürgersaal Forstner in Oberhaching. Wie er darlegte ist das derzeitige System so alt wie die U-Bahn selbst, nämlich 40 Jahre, und wurde zu den Olympischen Spielen 1972 installiert. Nach seiner Meinung stoßen unterschiedliche finanzielle Interessen der Betreiber aufeinander, so dass Änderungen problematisch sind. Er hofft, dass nun ein entsprechender Antrag der CSU im Landtag Wirkung zeigt.

Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle regte zudem an, dass ein Ticket auch für größere Gebiete rund um München gültig sein sollte, damit Bahnfahrer nicht unterschiedliche Fahrscheine verschiedener Gesellschaften kaufen müssen. In diesem Zusammenhang betonte er, dass heutzutage »Menschen Mobilität brauchen, man aber diesen Anspruch so steuern muss, dass man auch ohne Auto auskommen kann«. Nach seinen Worten bedeuten bessere Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr, dass der Siedlungsdruck im Landkreis gemildert wird. Auf diese Weise werden Gemeinden erschlossen, die ohne Anbindung an S-Bahn oder Zug ansonsten von jungen Familien nicht als Wohnort ausgesucht werden.

So freute sich anschließend Heino Seeger, Geschäftsführer der BOB, zu berichten, dass ab Dezember 2013 der neue Zug Meridian in Deisenhofen regelmäßig halten wird. Im Stundentakt fahren die Züge dann in Richtung München beziehungsweise nach Holzkirchen und weiter nach Rosenheim, bis Salzburg oder Kufstein. Kritisch merkten die Zuhörer an, dass der Verkehr nur von Montag bis Freitag stattfindet, jedoch am Wochenende Ausflüge wieder mit dem Auto unternommen werden müssen. Dazu betonte Seeger, dass die Verbindung der Startschuss ist und weitere folgen könnten. »Doch es müssen die Bayerische Eisenbahngesellschaft und der Landtag mobilisiert werden, um zusätzliche Verbindungen auf den Weg zu bringen«, sagte er. Nach seinen Worten ist es wichtig, dass die Politik und auch die Bürger selbst sich für eine Ausweitung des Zugnetzes einsetzen. hol

Artikel vom 15.03.2012
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