Im Endspiel um den DVV-Pokal setzt sich der VfB Friedrichshafen in Halle gegen Generali Haching durch

Eine vier Jahre andauernde Serie reißt im Pokalfinale

Nur im ersten Satz konnten die Hachinger mithalten. Danach zog der VfB Friedrichshafen (weiße Trikots) davon.	 Foto: Verein

Nur im ersten Satz konnten die Hachinger mithalten. Danach zog der VfB Friedrichshafen (weiße Trikots) davon. Foto: Verein

Unterhaching · Enttäuschung in Unterhaching: Die Serie ist gerissen. Generali Haching hat erstmals seit über vier Jahren wieder ein DVV-Pokalspiel verloren. Ausgerechnet gegen den großen Kontrahenten im Kampf um die beiden nationalen Titel. Ausgerechnet im Finale.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Hachinger Volleyballer unterlagen dem VfB Friedrichshafen mit 0:3 Sätzen. Dabei war die Begegnung zunächst viel enger, als das Ergebnis vermuten lässt. Trainer und Spieler hatten im Vorfeld auf die Tagesform als entscheidendes Kriterium für den Ausgang des Finals im westfälischen Halle hingewiesen. Zu ausgeglichen sind die Kader besetzt, als dass einem Team die Favoritenrolle zugesprochen werden könnte. Doch schnell wurde klar: Beide Teams hatten sich gezielt auf das Spiel vorbereitet, agierten hoch fokussiert und auf Augenhöhe.

Das galt insbesondere für Satz eins, in dem Haching, Pokalsieger der letzten drei Jahre, lange Zeit die Nase vorn hatte: 8:6, 16:12 und 21:19 lag das Team von Trainer Mihai Paduretu in Führung. »Wir hatten auch genügend Chancen, um den Satz zu gewinnen«, sagte Hachings Spielführer Max Günthör. Aber als sich Friedrichshafen den Durchgang noch mit 25:23 dank eines Netzrollers beim Aufschlag durch Juraj Zatko geschnappt hatte, war Hachings Gegenwehr geknackt: »Das hat uns schließlich umgebracht«, sagte der Mittelblocker.

Satz zwei und drei endeten jeweils mit 25:20 und die Zuschauer mussten früh die Hoffnung auf ein ähnlich spannendes Finale wie im Vorjahr aufgeben, das erst mit einem 20:18 im Tiebreak geendet hatte. Dafür war der Meister einfach zu stark, um sich den so lange ersehnten Pokalsieg nehmen zu lassen.

Hachings Coach Mihai Paduretu hatte schnell eine Erklärung parat: »Es war nicht unser Tag heute, der Unterschied zwischen uns und Friedrichshafen war überdeutlich.« Die Häfler hätten ab dem zweiten Satz so schnell gespielt, »dass wir nichts mehr blocken und verteidigen konnten.« Paduretu blieb nur übrig, seinem rumänischen Landsmann Stelian Moculescu zu gratulieren: »Der Sieg des VfB geht absolut in Ordnung. Wir hoffen aber, dass wir uns in den Play-offs revanchieren können.« Max Günthör, der in seinem siebten Pokalfinale hintereinander seit 2006 als »König von Halle« gilt, sagte: »Im Moment ist das persönlich sehr schwer zu verschmerzen.

Wir haben im ersten Durchgang gut angefangen und wenn wir diesen Satz gewonnen hätten, wäre das Spiel anders ausgegangen.« So aber blieb der Triumph den Friedrichshafenern vorbehalten, die letztlich für das erste 3:0 in einem Pokalfinale seit 2006 sorgten. »Wenn du gegen den VfB ständig einem Rückstand hinterher hecheln musst, ist das halt einfach tödlich«, fand Hachings Libero Sebastian Prüsener. Ihn konnte auch die um den Hals hängende Silbermedaille nicht trösten: »Davon hab ich doch schon fünf im Schrank. Ich wollte die Goldene. Im nächsten Jahr sollte ich vielleicht nicht mehr im Finale spielen, dann holt Haching erneut den Pott«, flüchtete er sich in Galgenhumor.

Auch für den zweiten bayerischen Verein in den Pokalfinals gab es nichts zu feiern. Bei den Damen unterlagen die Roten Raben Vilsbiburg dem amtierenden Meister aus Schwerin mit 1:3. Mit dem Finale schlossen die Hachinger ein Kapitel dieser Saison ab, wenn auch nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten. Nach dem Ausscheiden aus der Champions League und der Niederlage im Pokal stehen die Zeichen in Unterhaching jetzt komplett auf »Meisterschaft«. Als Tabellenführer geht das Team in die Playoffs, hat damit den Vorteil, in den Serien das Entscheidungsspiel jeweils in eigener Halle spielen zu dürfen, sollte es so weit kommen. Und wenn der Weg ins Finale führt, könnte die Mannschaft auf einen alten Bekannten treffen: den VfB Friedrichshafen.

Am kommenden Sonntag steht um 16 Uhr aber erst mal das erste Viertelfinalspiel um die deutsche Meisterschaft auf dem Programm. Dann wartet CV Mitteldeutschland in der Generali Sportarena auf Paduretus Team.

Artikel vom 07.03.2012
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