Erding · Frauentag in Erding

Pflegeexperte Claus Fussek spricht über Pflege-Missstände. Foto: Fussek

Erding · Für die einen ist es ein „Emanzen-Tag“, für die anderen einfach mal die Möglichkeit, sich speziell auf die Frauen zu fokussieren: der Frauentag am kommenden Donnerstag, 8. März. Der Internationale Frauentag oder Weltfrauentag wurde in den USA erstmals 1909 begangen, in Europa dann während des Ersten Weltkrieges.

Von Anfang an ging es um die Gleichberechtigung der Frauen im Beruf, in der Gesellschaft und in der Familie. Heute liegt der Schwerpunkt eher in der Anprangerung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen sowie des enorm hohen Anteils an AIDS-Kranken in Afrika. In Deutschland ist der Frauentag vor allem in Ostdeutschland seit Jahrzehnten verankert, in vielen osteuropäischen und asiatischen Ländern ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag.

Auch in Erding gibt es am 8. März einige Veranstaltungen, die sich speziell an Frauen richten: Die Stadtbücherei Erding veranstaltet zum Internationalen Frauentag einen kurzweiligen Abend unter dem Titel „Alle meine Schwestern“. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro. Die Schauspielerin Marjam Azemoun stellt in Textauszügen, Moderationen und im szenischen Spiel Werke verschiedener Autorinnen wie Charlotte Link, Simone de Beauvoir, Christa Wolf, Anaïs Nin und anderer vor. Die Lesung richtet sich nicht nur an Frauen. Die Lokale Agenda 21 Erding lädt schon am Montag, 5. März, zum Spaziergang am Nikolaiberg in Wartenberg. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Busbahnhof Erding, die Abfahrt dann um 14.14 Uhr mit dem Bus 502. Eingeladen sind dazu Frauen jeden Alters, die Lust auf Kontakte und Gedankenaustausch haben.

Die „Infobörse für Frauen“ in der VHS Erding steht im Zeichen der Pflege. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Marietta Wolf, hat dazu Claus Fussek nach Erding eingeladen, einen Kritiker der Pflegebranche. Seit Jahren prangert er die Missstände in der Versorgung alter, hilfsbedürftiger Menschen an. Er spricht um 18.30 Uhr im Festsaal des VHS-Hauses. Zur Veranstaltung werden mehr als 100 Teilnehmer erwartet. Vor allem Betroffene, die mit der Pflege ihrer Angehörigen überfordert sind, sollen in der Diskussion Gelegenheit erhalten, ihre Probleme anzusprechen. bb

Artikel vom 04.03.2012
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