Brunnen am Sendlinger Tor wird ab heuer wieder betrieben

Zentrum · Er sprudelt wieder

Die Sanierung ist abgeschlossen. Florian Hofstätter vom Baureferat hofft auf frostfreie Tage, damit der Brunnen wieder in Betrieb gehen kann.	Foto: sf

Die Sanierung ist abgeschlossen. Florian Hofstätter vom Baureferat hofft auf frostfreie Tage, damit der Brunnen wieder in Betrieb gehen kann. Foto: sf

Zentrum · Drei Jahre lang war der Brunnen am Sendlinger Tor versiegt, nun soll er pünktlich zu seinem 40. Geburtstag im Frühjahr wieder sprudeln.

Die Technik der kreisrunden Anlage vor der Matthäuskirche mit ihren sanften Hügeln aus Großsteinpflaster war im Laufe der Jahre so marode geworden, dass die ursprünglich 3,5 Meter hohen Fontänen nur noch schlappe 70 Zentimeter weit in die Luft reichten. Im vergangenen Jahr wurde der Brunnen für 700.000 Euro saniert, 200.000 Euro davon stammen aus dem städtischen Kulturbaufonds. Er gehört mit seiner 320 Quadratmeter großen Fläche und einem Durchmesser von 18,6 Metern zu den größten Brunnenanlagen Münchens.

Die gesamte Oberfläche musste abgetragen und nach Beendigung der Arbeiten wieder rekonstruiert werden, um die darunter liegende Brunnenstube reparieren zu können. Sie war im Laufe der Zeit undicht geworden, so dass Oberflächenwasser eindrang. Zudem musste die Brunnentechnik erneuert werden. Dazu gehörte der Austausch von Abwasser- und Steuerungstechnik, Starkstromanlagen sowie Grundleitungen und anderen Verrohrungen, die zum Teil verkalkt oder verrostet waren. Im Frühjahr werden die im Kreis angeordneten fünf Fontänen, in deren Mitte sich eine sechste befindet, wieder mit voller Leistung in die Höhe schießen. Durch den Einbau einer so genannten Windwächteranlage kann jedoch die Höhe je nach Wetterlage gesteuert werden. Weht es zu stark wird die Pumpenleistung gedrosselt, so dass die Wartenden an der Trambahn-Haltestelle keine Dusche abbekommen. In den Mulden zwischen den Hügeln sind fünf weitere kleinere Quellen wie Wassertupfen angeordnet. Sie sollen das abfließende Wasser hemmen und zusätzliche Bewegung erzeugen.

Am 28. Mai 1972 war der Brunnen in Betrieb gegangen. »Es gab an dieser Stelle bereits einen Brunnen, um den Ende des 19. Jahrhunderts die Straßenbahnen wendeten«, erzählt Florian Hochstätter, Sachgebietsleiter im Baureferat. Doch für die Olympischen Spiele, die 1972 in München stattfanden, war am Sendlinger Tor ein U-Bahnhof gebaut worden, durch den die Linien U3 und U6 bis zum Olympiapark fuhren. Dadurch musste der Verkehr und damit die gesamte Oberfläche am Sendlinger Tor-Platz neu strukturiert werden – der alte Brunnen wurde geopfert. Zur Verschönerung des Platzes beschloss der Stadtrat 1970 einen neuen Brunnen zu installieren. Mit der Gestaltung wurde der Bildhauer Heiner Schumann beauftragt, der den ausgeschriebenen Künstlerwettbewerb gewonnen hatte.

Wann der Brunnen wieder in Betrieb geht, steht noch nicht fest. Das ist laut Florian Hochstätter vom Wetter abhängig. »So lange wir noch Frost haben, ist es zu ­gefährlich, denn der Brunnen ist ja begehbar und die Rutschgefahr wäre zu groß.« Normalerweise werde die Brunnensaison in München immer am Gründonnerstag eröffnet. »Wenn das Wetter passt, werden wir die Anlage am Sendlinger Tor auswählen, um dort die Eröffnung vorzunehmen, ansonsten wird der Brunnen erst nach den Eisheiligen im Mai aktiviert«, so Hofstätter. Ein eigenes Brunnenfest sei nicht geplant. »Die gesamte Fußgängerzone feiert ohnehin dieses Jahr, denn sie wird auch 40.« Sybille Föll

Artikel vom 28.02.2012
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